1 From: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
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2 Date: Mon, 18 Aug 2008 14:24:14 +0000
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5 Message-ID: <20080818142414.F7i4Bx@silberbruch>
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9 To: undisclosed-recipients: ;
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10 Subject: Adressverwaltung auf der Konsole
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12 Bei CLI-Anwendungen ist die Unix-Philosophie von einem Werkzeug fuer
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13 eine Aufgabe immer noch sehr stark verbreitet. So gibt es viele
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14 unterschiedliche Mailprogramme, die zwar ein rundimentaeres Adressbuch
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15 mitbringen, aber eine hochintegrierte Oberflaeche gibts es nicht. MUAs wie
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16 mutt [1], cone [2] oder alpine [3] lassen sich jedoch relativ leicht um
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17 die noetigen Funktionen erweitern, die man auch gut als alleinstehende
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18 Programme nutzen kann:
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23 Abook [4] ist ein Adressbuch, dass speziell fuer den Gebrauch in Verbindung
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24 mit mutt erstellt wurde und kann entweder ueber ein komfortables Curses-
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25 Interface genutzt werden oder direkt von der Kommandozeile. Letzteres
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26 laesst sich dann natuerlich auch prima in mutt einbinden. Dazu fuegt man
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27 in seine Konfigurationsdatei
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29 > set query_command="abook --mutt-query '%s'"
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31 ein und kann von da an ueber das Kuerzel Strg+T bei der Eingabe des
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32 Empfaengers das neue Adressbuch nutzen. Umgekehrt kann man auch direkt aus
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33 der Curses-Oberflaeche des Adressbuches eine Mail mit mutt schreiben. Als
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34 zusaetzliches Schmankerl bietet Abook auch die Moeglichkeit seine Kontakte
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35 von und in verschiedene Formate zu konvertieren. Kleiner Wermutstropfen: Der
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36 vCard-Standard wird erst mit einem Patch vom Juni 2008 [5] korrekt
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42 slPIM [6] wird einem oft als Alternative zu Abook empfohlen, doch ist die
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43 Entwicklung wohl schon lange eingestellt, denn die letzte Aenderung ist
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44 von 2001 und die Mailinglisten sind fest in der Hand von Spambots. Ich habe
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45 es daher mir nicht naeher angesehen und wollte es nur der Vollstaendigkeit
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51 Auch rolo [7] hat ein aehnliches Schicksal hinter sich wie slPIM, ist aber
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52 immer noch sehr gut zu gebrauchen. Es bietet eine etwas schlankere
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53 Textoberflaeche als Abook, steht diesem aber in Sachen Funktionalitaet in
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54 nichts nach. Rolo nutzt kein proprietaeres Textformat zum Speichern der
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55 Kontakte, sondern arbeitet direkt mit vCards, welche es auch in der aktuellen
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56 Version 3.0 unterstuetzt. In der Kontaktdatei koennen vCards unterschiedlicher
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57 Versionsnummern ohne Probleme zusammen genutzt werden. Auch ist der Quelltext
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58 sehr einfach anzupassen und so laesst sich der Index leicht an die eigenen
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64 Wer sowieso nicht viele Kontakte verwalten will oder einfach nicht noch ein
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65 zusaetzliches Programm installieren will, kann auch gut ohne auskommen, denn
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66 je nach Version des grep-tools braucht man gar nicht mehr. So ist agrep [8]
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67 in der Lage nicht nur zeilenweise zu operieren, sondern jede Zeichenkette als
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68 Trenner zu interpretieren. Nutzt man beispielsweise eine vCard-Datei wie
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69 rolo, so kann man leicht mit `agrep -d "BEGIN:VC" "SUCHWORT" contacts.vcf`
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70 sich die Datensaetze anzeigen lassen, die dem SUCHWORT entsprechen. Die
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71 erhaltenen vCards kann man dann durch weitere Grep-Laeufe pipen und so die
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72 gewollte Information schnell finden. Daraus lassen sich dann genau an den
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73 eigenen Bedarf angepasste Adressmanagementskripte erstellen.
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78 Unter Windows habe ich mir nie Gedanken drueber gemacht, meine Kontakte zu
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79 verwalten. Jeder Messenger und eMail-Client hatte seine eigene Kontaktliste
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80 und das "Management" passierte dann im Kopf. Daher habe ich unter Linux und
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81 FreeBSD anfangs auch nichts vermisst, insbesondere auf der Kommandozeile
\r
82 nicht. Vor ein paar jahren habe ich dann damit begonnen, ein richtiges
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83 Adressbuch (aus Papier) zu fuehren, doch es wurde schnell unhandlich, weshalb
\r
84 ich mich nach elektronischen Pendants umgesehen habe. Da ich nicht extra
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85 wegen des Adressbuchs auf Evolution oder einen anderen grafischen Mailer
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86 umsteigen wollte, habe ich zu erst die .aliases Datei von mutt verwendet
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87 und diese spaeter durch mehrzeilige Eintraege in einem selbsterdachten Format
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88 erweitert. Erst nachdem ich mich jetzt etwas naeher mit dem Thema
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89 beschaeftigt habe, bin ich bei meiner derzeitigen Loesung angekommen: Ich
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90 nutze weiterhin eine Textdatei mit mehrzeiligen Eintraegen, welche nun aber
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91 dem vCard-Standard entsprechen. Das Konvertieren verlief erstaunlich einfach,
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92 da ich wohl instinktiv eine aehnliche Struktur fuer meine alte datei verwendet
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93 habe, wie das vCard-Format; das spricht doch mal dafuer, dass vCard nicht von
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94 reinen Theoretikern erdacht wurde. Zum Anzeigen verwende ich eine angepasste
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95 Version von rolo, die im Hauptindex mehr Felder anzeigt, oder ein simples
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96 Shellskript. Als Editor komm vim zum Einsatz. Leider koennen die meisten
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97 Anwendungen nicht nativ mit vCards umgehen oder wollen eigene Adressbuecher
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98 pflegen. Ich nutze daher zum Zugreifen einige Filterskripte, die auch dafuer
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99 sorgen, dass eventuelle Aenderungen an programmeigenen Adressbuechern mit dem
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100 Hauptadressbuch abgeglichen werden. Ich wuerde mir wuenschen, wenn sich die
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101 Schnittstellen da ein wenig zwischen den Anwendungen angleichen; vielleicht
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102 kommt das ja irgendwann mal.
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105 [1] http://www.mutt.org/
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106 [2] http://www.courier-mta.org/cone/cone00index.html
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107 [3] http://www.washington.edu/alpine/
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108 [4] http://abook.sourceforge.net/
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109 [5] http://abook.sourceforge.net/patches/abook_vcard_import.patch
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110 [6] http://liza.umcs.lublin.pl/~jruthe/slpim/
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111 [7] http://rolo.sourceforge.net/
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112 [8] ftp://ftp.cs.arizona.edu/agrep/
projects / krt-msg / blob