1 From: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
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3 Date: Wed, 19 May 2010 00:52:16 +0200
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5 Message-ID: <20100518225217.uaM36E@silberbruch>
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8 To: undisclosed-recipients: ;
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9 Subject: Infotag "Mediensucht" am Oken-Gymnasium Offenburg
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11 Ich habe heute vormittag sechs Schulstunden mit dem Thema "Mediensucht
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12 und soziale Netzwerke" zu gebracht; drei Gruppen zu je 90 Minuten.
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13 Waehrend die ersten beiden Enheiten nahezu perfekt liefen und ich auch
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14 viel Lob (von Schuelern und Lehrern) fuer meinen Unterrichtsstil
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15 bekam, musste ich die letzten beiden Stunden richtig kaempfen. Klar,
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16 es war schoenes Wetter, es waren die letzten beiden Stunden und die
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17 Schueler hatten ja vorher schon zwei Einheiten zu den Themen
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18 "Computerspiele" und "Cybermobbing" durchlaufen, aber so wie sich
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19 einige Schueler benommen haben, war das eine echte Herausforderung,
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20 die ich fast dazu genutzt haette mal "mit Stimme zu fuehren" - aber
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21 mit ein paar besonnenen Ermahnungen haben wir - Schueler und ich -
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22 die Sache dann doch noch zu einem guten Ende gebracht.
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24 Waehrend des Workshops habe ich die Schueler ausarbeiten lassen, warum
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25 sie denn beispielsweise SchuelerVZ nutzen. Neben den ueblichen
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26 Antworten, hat mich eine schon etwas geschockt:
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28 > Ich moechte nicht allein sein.
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30 Mir ist durchaus klar, dass das Internet Leute verbindet und dass man
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31 oft Trost darin findet, wenigstens hier "Freunde" zu haben, mit denen
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32 man reden kann, aber man ist dann immer noch allein. Man sitzt
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33 weiterhin allein in seinem Zimmer. Ich musste urploetzlich an mich
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34 selbst denken. Ich war oft allein, aber damals hat mich das -
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35 vielleicht wegen des Internets - weniger gestoert als es mich das
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36 heute stoert. Mein primaeres Problem war nicht, dass ich allein war,
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37 sondern dass ich einsam war...
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39 Am Abend stand dann ein Vortrag fuer Eltern und Lehrer an. Nach
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40 anfaenglichen Aengsten, dass evtl. niemand oder nur wenige Leute
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41 kommen wuerden, musste am Ende sogar noch eine Stuhlreihe angebaut
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42 werden. Die Eltern waren wirklich interessiert und stellten gute
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43 Fragen. Auch hier gab es gegen Ende dann viel Lob, zum einen fuer die
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44 Sache und zum anderen fuer unseren - Sven hatte am vormittag ebenfalls
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45 drei Einheiten betreut und verstaerkte mich fuer den Abendvortrag -
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46 Vortragsstil. Aehnlich wie in der Ortenau hat den Leuten gut gefallen,
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47 dass wir uns gegenseitig gut ergaenzen und dass wir die Zuhoerer aktiv
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50 Alles in allem war das ein gelungener Tag!
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