1 From: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
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3 Date: Sun, 23 Oct 2011 14:51:19 +0200
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5 Message-ID: <20111023125119.SCpLJE@silberbruch>
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8 To: undisclosed-recipients: ;
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9 Subject: Abhaengigkeiten
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11 Der Mensch lebt nicht von Luft allein. Wie jedes Tier oder anderes
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12 Lebewesen hat er bestimmte Abhaengigkeiten, wie -- auf niedriger
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13 Ebene -- Umwelt oder Nahrung. Auch soziale Abhaengigkeiten gehoeren
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14 dazu und sind auch bei Tieren nicht unueblich, der Mensch jedoch
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15 perfektioniert sowas jedoch. Die Spezialisierung hat sich gegen-
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16 ueber der allgemeinen Kraeftebildung weitesgehend durchgesetzt und
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17 wer sich ein paar Minuten Zeit nimmt, um ueber seine persoenlichen
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18 Abhaengigkeiten im Alltag nachzudenken, wird schon bald eine er-
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19 schreckend lange Liste haben -- selbst wenn man Ressourcenab-
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20 haengigkeit (Energie, Erdoel) ausklammert.
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22 Ich selbst bin ein Freund von Einfachheit, von moeglichst wenigen
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23 Abhaengigkeiten und wo sie sich nicht vermeiden lassen, da versuche
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24 ich sie mir zumindest bewusst zu machen. Aber wenn man mal nur die
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25 soziale Abhaengigkeit betrachtet, vielleicht ist sie gar nicht so
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26 schlecht. Was waere, wenn wir so von einander abhaengen, dass es
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27 sich niemand leisten kann, sich "unsozial" zu verhalten? Wenn wir
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28 also bei den oekonomischen Anreiz des sozialen Wissens, d.h. des
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29 Wissens, was in der Gemeinschaft vorhanden ist, so weit erhoehen,
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30 dass es auch fuer nicht altruistisch eingestellte Menschen -- wer
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31 sich fragt, ob so eine Geisteshaltung ueberhaupt existieren kann,
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32 sollte meinen Artikel zum Thema Egoismus/Altruismus lesen -- eine
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33 Notwendigkeit wird, daran teilzunehmen. Was waere, wennn Teilen
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34 bzw. Sharing nicht nur sinnvoll ist, sondern ueberlebensnotwendig?
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36 Klingt erstmal nicht schlecht, aber ich weiss nicht,ob das besser
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37 waere. Heiligt der Zweck hier die Mittel? Ich halte Teilen fuer
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38 einen Wert an sich, wie verhalten sich aber durch die Vorraus-
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39 setzungen "gezwungene" Menschen, wenn sich die Situation aendert?
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40 Ausserdem muesste man sicherstellen, dass jeder einzelne einen
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41 aehnlichen Beitrag leistet, es also eine vernetzte/verteilte Ab-
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42 haengigkeit ist und sich das "Wissen" nicht an zentralen Stellen
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43 sammelt. Denn dann wuerden die gerade eben zum Teilen gezwungenen
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44 gleich wieder ausrechnen, wo es oekonomisch sinnvoll ist und wo
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45 nicht. Wieder wuerden Menschen auf der Strecke bleiben. Vielleicht
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46 wuerde mit der Zeit diese oekonomische Notwendigkeit einer inneren
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47 Einsicht weichen, sich eine echte soziale, altruistische Haltung
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50 ...nur so ein paar Gedanken die mir gerade kamen. Teilen macht idR
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51 vieles besser, aber einige Grundprobleme der heutigen Zeit bleiben
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52 erhalten, so lange sich nicht die Menschen an sich aendern. Ich kann
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53 nur hoffen, dass wir das hinbekommmen.
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