1 From: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
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2 Date: Sun, 07 Apr 2013 16:30:29 +0200
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4 Message-ID: <20130407163029.O4HdZF@silberbruch>
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8 To: undisclosed-recipients: ;
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9 Subject: [.plan] WhatsApp und die Zukunft von XMPP
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11 Felix [0] hatte wohl wieder einen meiner "Facebook-Momente", also wo
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12 man als eigentlich "medienkompetenter" (so es denn so etwas gibt)
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13 Mensch ausgeschlossen wird, weil man -- ob dieser Kompetenz -- die
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14 ein oder anderen Dienste nicht nutzt, von denen die "Allgemeinheit"
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15 so angetan ist. Bei ihm ist es halt nicht Facebook, sondern Whats-
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18 Die Alternativen, auf die er da via Giga verlinkt machen mich alle
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19 nicht wirklich gluecklich. Jeder verspricht, WhatsApp in cool und
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20 sicher zu sein, aber das strukturelle Problem ist das selbe. Analog
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21 zu sozialen Netzwerken, wo es egal ist, ob man von StudiVZ zu Face-
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22 book zu Google+ zu Xing zu Was-weiss-ich wechselt: Alle haben das
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23 strukturelle Problem der Zentralisierung, alle erben damit alle
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24 moeglichen Nachteile.. und eben nicht den einzigen Vorteil -- die
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27 Konkret waere als Alternative, die auch die gleichen strukturellen
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28 Probleme aufweist, aber zumindest ebenfalls mit Nutzerzahlen punkten
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29 kann, das zu nennen, was seit jeher als "SMS des Web" bekannt ist:
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30 Twitter. Fuer den unbedarften Technikkonsument scheint da der einzige
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31 Nachteil zu sein, dass man jetzt zusaetzlich noch Benutzernamen aus-
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32 tauschen muss... aber ernsthaft: Koennen bitte alle aufhoeren Handy-
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33 nummern auszutauschen? wirklich, das mit der Rufnummernuebernahme
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34 mag zwar toll sein und funktionieren, aber ich moechte nicht Nummern
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35 auswendig lernen, wenn ich stattdessen sinnvolle Namen verwenden
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36 kann. Und noch sinnvoller sind Namen aus einem nicht beschraenkten
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37 Namensraum.. der wird auf Twitter naemlich langsam eng.
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39 So, das war die Normalo-Perspektive. Ich moechte das nicht als
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40 Twitter-Werbung verstanden wissen, denn Twitter hat -- wie oben
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41 gesagt -- genau die gleichen Probleme. Die wirkliche Alternative
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42 zu WhatsApp waere XMPP. Die selbe Technik, nur mit der Option,
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43 dass man frei waehlen kann, welchen Anbieter man nutzt, welchem
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44 man die technische Kompetenz beimisst, es nicht auf ganzer Linie
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45 zu verkacken. Und trotz der verschiedensten Anbieter, laeuft die
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46 Kommunikation trotzdem untereinander.
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48 Nun gibt es gerade (mal wieder) Geruechte, dass Google WhatsApp
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49 kaufen [1] koennte. So sehr ich vor Google warnen muss, schwingt
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50 da trotzdem die Hoffnung mit, dass die a) die Technik deutlich
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51 besser im Griff haben und b) hoffentlich WhatsApp fuer andere
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52 Jabber-Nutzer oeffnen werden -- wobei es bei Google's hauseigenem
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53 XMPP-Dienst, Google Talk, letztens ein paar Einschraenkungen der
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54 Interoperabilitaet gab. Begruendung: Spam-Probleme. Mal sehen.
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56 Es waere jedenfalls schoen, wenn XMPP auf einen Schlag alle Smart-
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57 phonenutzer als potentielle Nutzer bekaeme. Und an dem Punkt bin
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58 ich etwas ins Gruebeln gekommen. Die Frage ist, wo steht XMPP denn
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59 heute? Je nachdem, wen man fragt, bekommt man da unterschiedliche
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62 a) XMPP steht so oder so erst am Anfang und hat eine rosige
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65 b) XMPP steht am Scheideweg und ein solcher Aufschwung an
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66 nicht-technischen Nutzern waere die Wende, der Durchbruch.
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68 c) XMPP ist jetzt schon ueberholt und hat seinen Zenit (den
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69 es vielleicht so gar nicht gehabt hat.. ewiger Underdog)
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70 ueberschritten, da helfen auch keine neuen Nutzer mehr.
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71 Die Zukunft liegt in $TECHNOLOGIE_XY, z.B. Nightweb o.ae.
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73 Um ganz ehrlich zu sein: Ich weiss es nicht. XMPP ist sicher
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74 keine Wundertechnologie, es hat genuegend Fehler, aber im
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75 Grunde ist es in den letzten Jahren gereift und robust ge-
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76 worden. Den Ottonutzern ist es egal, wie die Technologie
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77 heisst oder funktioniert, die fuer sie die Bits durch die
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78 Leitungen schuppst, es muss tun und es brauch eine grosse
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79 Nutzerbasis. Grosse Unternehmen wie Google, Apple, Facebook,
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80 Microsoft, ... koennten mit wenig Aufwand die Sache gleich
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81 morgen zu einem "guten" Ende bringen. Der Punkt ist aber,
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82 dass diese Unternehmen nicht mehr damit ihr Geld verdienen,
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83 den Nutzer mit reichhaltigen Inhalten und Angeboten zu locken,
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84 sondern damit, die Nutzer einzusperren.
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87 [0] http://www.felixmichaelwolf.de/whatsapp/
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88 [1] http://www.mobilegeeks.de/gerucht-schnappt-sich-google-whatsapp-fur-eine-milliarde-dollar/
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