From: Boris Kraut Date: Fri, 23 Jun 2006 00:00:00 +0000 Category: Sender: Message-ID: <20060623000000.vFgpiH@silberbruch> References: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Gleichberechtigung - Das Recht auf Gleichheit? Alle Jahre wieder, meist zum Weltfrauentag oder aehnlichen Anlaessen, kochen die Medien das Thema Gleichberechtigung wieder auf. Dabei wird Jahr fuer Jahr darauf hingewiesen, dass sich zwar schon Einiges getan habe, aber noch Vieles zu tun sei. In Wahrheit tut sich in der Sache schonlange nichts mehr und es werden nur noch kosmetische AEnderungen an irgendwelchen Quoten vorgenommen oder irgendwelche neue Gutachten von so genannten Sachverstaendigen der OEffentlichkeit praesentiert. Ich denke es ist an der Zeit, dass sich hier grundsaetzlich etwas aendert. Damit meine ich nicht nur die Politiker, Unternehmer oder -generell gesprochen- die Angeklagten, nein ich meine auch die Gegenseite, beispielsweise vertreten durch die Frauenverbaende. Hinweis: Ich beziehe mich hier nur auf Deutschland, denn ich halte nichts davon diese Sicht anderen aufzudraengen, auch wenn es wuenschenswert waere, wenn diese aus meiner Sicht gute Idee ebenfalls beachten wuerden. Bevor ich fortfahre moechte ich darauf hinweisen, dass Gleichberechtigung viel mehr meint als nur das Verhalten zwischen Maennern und Frauen, denn diese Grundsaetze sollen auch auf jedes andere moegliche Unterscheidungsmerkmal angewandt werden. Egal ob hell- oder dunkelhaeutig, ob blond, rot bruenett oder gar eine noch ausgefallener Haarpracht, ob gesund oder krank, ob gross oder klein, hier sollen alle Buerger gleich behandelt werden. Das heisst, dass das gleiche Recht fuer alle gilt, dass jeder fuer die gleiche Arbeit -oder sagen wir besser fuer das gleiche Resultat, denn hier gibt es ja auch einige Diskussionen zum Thema gleiche Leistung oder gleiche Arbeit- den gleichen Lohn erhaelt, dass an jeden Bewerber die gleichen Anforderungen gestellt werden und dass bei einer Auswahl der am besten Geeignete genommen wird, ohne dass auf irgendwelche Quoten geschielt wird. Es bedeutet nicht, dass man zum Beispiel Frauen und Maenner zu gleichen Anteilen einstellen muss oder dass man sich nur dann auf diese Gleichheit berufen kann, wenn es zum eigenen Nutzen ist. Ein Beispiel fuer diese weit verbreitete Ungerechtigkeit ist der Wehrdienst. Gerade nach den massiven AEnderungen der letzten Zeit in der Gesellschaft, die die klassische Familienordnung doch sehr veraendert haben, ist es fuer mich unverstaendlich, warum nicht generell jeder zum Wehrdienst herangezogen wird. Ich hoere schon die ersten Stimmen dagegen protestieren, ich hoere sie vom schwachen Geschlecht reden. Nun, das schwache Geschlecht ist gar nicht so schwach, wie immer behauptet wird. Zwar gibt es biologisch bedingte Unterschiede zwischen Mann und Frau, die sich nicht so ohne weiteres aendern lassen, aber jeder wird mir zustimmen, dass es koerperlich starke Frauen genauso gibt, wie schwache oder zart besaitete Maenner. Deswegen sollte ja grundsaetzlich jeder zum Wehrdienst herangezogen werden, denn bei der Musterung wird man schon feststellen, wer sich wie fuer welche Aufgabe oder ob ueberhaupt eignet. Ich moechte zum Abschluss darauf hinweisen, dass ich nicht frauenfeindlich oder erzkonservativ bin. Ich will die Frauen nicht klein halten, ganz im Gegenteil, ich wuerde mich ueber einen hoeheren Frauenanteil in manchen Berufen und Fuehrungspositionen mehr als jeder andere freuen. Jedoch kann ich es nicht tolerieren, dass man diese Stellen aus purem Aktionismus mit eventuell schlechter qualifizierten Personen besetzt. Worum geht es mir also? Nun, ich wollte nur zwei Dinge kurz in Erinnerung rufen: Gleichberechtigung ist fuer alle da und man kann sie nicht durch Gleichmachen erreichen, da jeder Mensch einzigartig, ein Individuum ist. Man erreicht sie nur indem man an jeden die gleichen Bedienungen und Anforderungen stellt. Moege der bessere gewinnen.