From: Boris Kraut Date: Sun, 10 Jan 2010 15:21:57 +0000 Category: Sender: Message-ID: <20100110152157.rjEwZX@silberbruch> References: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Spuren im Schnee Man laesst seinen Blick ueber die gefrorenen Felder schweifen. Die komplette Landschaft ist fest in das kalte Weiss getaucht - als waere sie mit Zucker ueberpudert. Die Luft ist klar und kalt. Man atmet ein und es tut wahnsinnig gut, irgendwie befreiend. Allerdings ist man wie sooft allein. Menschen kommen derzeit keine freiwillig hier vorbei und auch die Tierwelt laesst sich weder links noch rechts blicken. Nur man selbst. Man steht einsam und allein in dieser endlosen, weissen Oednis. Die Augen wandern ueber die Felder, die eingeschneiten Buesche, Hecken und Baeume bis zum Horizont. Nichts. Und dann doch: Spuren im Schnee. Sie zeugen vom Leben, dass es hier immer noch gibt. Welches Tier das wohl war? So wie einige Spuren aussehen, sind sie nur gemacht, damit andere sie sehen. Wieso laeuft alles so wie es ist? Man schaut auf den Weg hinter sich. Seltsam, man ist doch immer nur Schritt fuer Schritt nach vorne gelaufen, aber wo kommen dann die Kurven, Fehltritte und Wirren her? Es ist schon verwunderlich. Es scheint, als waere der Weg ein Sinnbild fuer das eigene Leben. Wo kommt man eigentlich her? Wo hin wird es gehen? Ein Auf und Ab. Spuren im Schnee.