From: Boris Kraut Organization: Date: Fri, 18 Jun 2010 23:44:42 +0200 Category: Message-ID: <20100618214442.LTzZYl@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Erste Hilfe Ich muss mal wieder eine Lanze fuer Ersthelfer brechen. Jeder der einen Fuehrerschein hat, hat einen EH-Kurs belegt und sollte daher auch in der Lage sein, im Fall der Faelle aktiv zu helfen - und wenn es nur ein Notruf ist. Leider geraet das EH-Wissen wegen mangelnder Auffrischung und quasi kaum vorhandener Anwendung viel zu schnell in Vergessenheit. Dass ein EH-Fall jedem passieren kann, zeigt ein Beispiel aus meinem Leben, dass sich am vergangenen Montag ereignete. Ich moechte nicht viel darueber sagen: Fahrradunfall, zwei Beteiligte, Schuerfwunden, eine Person kurzzeitig nicht ansprechbar; nichts dramatisches also. Einige Sachen habe ich allerdings gelernt: 1. Ich war verdammt froh erst vor kurzem fuer den Rettungsschwimmer meine EH-Kenntnisse aufgefrischt haben. Ich kann nur jedem raten, alle paar Jahre sich eine Auffrischung zu leisten. 2. Die Praxis ist immer anders als die Theorie oder die Uebung. Selbst bei einem solchen relativ harmlosen Fall, schuettet der Koerper Unmengen an Adrenalin aus. 3. Be prepared! Seit meiner Zeit bei der Bundeswehr habe ich fast immer ein Sanitaetspaekchen dabei, entweder direkt am Mann oder zumindest in meiner Umhaengetasche. Das ist goldwert. 4. Schaut nicht weg. Geht hin und helft. Uebrigens: Meine Patientin war geschockt, als sie erfuhr, dass ich ein "normaler" Deutscher bin. Sie hatte mich aufgrund meines eher suedlaendischen Aussehens nicht als solchen wahrgenommen und wohl eher die Erfahrung gemacht, dass "Deutsche" eher nicht helfen.. ist das wirklich so? Ich dachte immer, dass es generell in der Gesellschaft weit verbreitet sei, nicht zu helfen, aber nicht, dass es da solche Unterschiede geben soll?!?