From: Boris Kraut Organization: Date: Mon, 01 Nov 2010 23:55:05 +0100 Category: Message-ID: <20101101225505.P1ba_P@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Office-Software feat. Praesentations-Tools Ich bin einer derjenigen, die in einer Microsoft-Welt gross geworden sind und so verwundert es nicht, dass auch die Office-Produkte der Redmonder fuer mich von Anfang an dazu gehoert haben. Als ich spaeter mich dann genauer mit (erst) freien (und dann OpenSource-) Loesungen beschaeftigte war der Schritt zu OpenOffice -- zunaechst unter dem gewohnten OS Windows, dann unter Linux und BSD -- eigentlich schon vorgeschrieben. Sehr schnell merkte ich aber, dass mit OpenOffice ebenfalls nicht sonderlich behagte. Wo mich das WYSIWYG-Prinzip erst nur wenig stoerte, da war mir die aufgeblasene Groesse dieser Suiten mit unzaehligen Abhaengigkeiten schon immer ein Dorn im Auge. Doch brauchbare Alternativen gab es nicht, weil fast alle Office-Suiten aehnliche Kritikpunkte aufwiesen. Und abseits der "Suiten" gab es auch wenig Hoffnung. Was nutzt mir ein (im Vgl. zu OOorg) relativ leichtes Abiword, wenn ich OOorg fuer Praesentationen trotzdem noch installiert haben muss? Klar, man kann Impress auch einzeln installieren, aber die Abhaengigkeiten, die das nach sich zieht, sind einfach nur unschoen und unnoetig. Waehrend ich was Textbearbeitung angeht schnell auf andere Formen wechselte -- HTML, Plaintext oder inzwischen Latex -- erstellte ich Folien weiterhin in OpenOffice. Vor einiger Zeit wollte ich mit Latex-Beamer diese Abhaengigkeit loswerden und habe nur auf etwas Freizeit gewartet, um diese Vorhaben in die Tat umzusetzen. Nun, es kam, abgesehen von einigen Spielereien, nicht dazu. Meine Art Folien zu gestalten ist zwar immer noch sehr simpel, aber ich spiele viel mehr mit dem Inhalt, anstatt einfach nur Fakten rauszuhauen. Latex passt von der Art her einfach nicht mehr zu meinem derzeitigen Folien-Stil. Was also tun? Nun gibt es doch noch diverse unterschiedliche Praesentations- systeme -- sogar einige rein auf Text basierend -- die mir aber alle nicht gefallen haben. Also habe ich mir erstmal ueberlegt, was Folien bei mir sind: grafisch aufgehuebschter Text der im Ende zum Praesentieren in ein PDF gegossen wird. Was liegt also naeher, als die Tools, die ich sowieso zum Erstellen von Text bzw. Grafiken nutze, auch zum Erstellen der Praesentationen zu nutzen? Da eine Latex-Beamer-Loesung aus o.g. Gruenden ausscheidet, bin ich dazu uebergegangen meine Folien direkt in Gimp bzw. Inkscape zu erstellen. Fuer letzteres gibt es sogar einige eigenen Systeme zum "Abspielen" der Praesentation, beispielsweise InkSlide [1], Inkscape Slides [2], SvgSlides [3] oder JessyInk [4], aber ich generiere aus den Grafiken einfach PDFs. Das ist eigentlich auch noch nicht meine finale Loesung, aber es ist gut genug, um die OOorg-Abhaengigkeit loszuwerden. Was ich in letzter Zeit auch immer wieder sehr faszinierend finde, sind rechnergestuetzte Praesentationen, die aber ohne Folien auskommen. Das ist aber nur bei sehr speziellen Themen moeglich und gerade in dem Bereich, indem ich hauptsaechlich arbeite, eher schwer zu realisieren. Als letztes noch ein Seitenhieb auf Excel und Konsorten -- oder auf meine eigene Unfaehigkeit: Kann mir jemand bitte erklaeren, was diese Programme fuer einen Sinn haben? Um lustige Diagramme zu erzeugen gibt es besser geeignete Plotter. Um verschiedene Wert durch $funktionen in neue Werte zu verwandeln gibt es ebenfalls spezialisiertere Programme. Ist es nur die Faulheit der Leute, die lieber ein grosses -- und meist vorinstalliertes -- Programm nutzen, als sich zu ueberlegen, welche Aufaben sie haben und welche Programme dafuer geeignet sind? [1] http://wiki.inkscape.org/wiki/index.php/InkSlide [2] http://projects.abourget.net/inkscapeslide/ [3] http://volition.leeds.ac.uk/svgslides/ [4] http://code.google.com/p/jessyink/