From: Boris Kraut Organization: Date: Fri, 25 Feb 2011 13:42:25 +0100 Category: Message-ID: <20110225124225.nNoXGE@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: De-Mail Der Bundestag hat gestern das De-Mail-Gesetz verabschiedet, es wird also so langsam Ernst. Nur um das hier nochmal ganz klar zu sagen: Wer eine De-Mail nutzt, oder gar sich aus Fun eine klickt, der gefaehrdet die Freiheit im Internet, seine Freiheit, die Freiheit anderer, meine Freiheit. Das System ist inkompatibel mit dem, was wir bisher als eMail kennen und weltweit nutzen, es ist der Versuch das Internet und das Mail-System an Landesgrenzen zu binden und unter komplett staatliche und wirtschaftliche Aufsicht zu stellen. Die dafuer anfallenden Kosten traegt, wie so oft, der Nutzer bzw. Buerger, denn jetzt gibt es endlich das, was wir schon immer gebraucht haben: Digitale Briefmarken fuers Versenden von Mails! Und auch die Rechtssicherheit bringt einen Vorteil -- allerdings nicht fuer den normalen Nutzer, denn der muss jetzt regelmaessig auch seinen elektronischen Briefkasten leeren und bei Fristsachen beginnt die Uhr mit der Einlieferung der Post, also Sekunden nach dem Abschicken, zu ticken. Und alles, was man zu der oft postulierten Sicherheit und Verschluesselung sagen muss, sagt die Regierung schon selbst: > Eine Ende-zu-Ende-Verschluesselung gefaehrdet das gesamte > Ziel von De-Mail... Damit ist klar, dass das Ziel der De-Mail es wohl nicht ist, dem Nutzer eine abhoersichere Kommunikationsmoeglichkeit zu bieten. Vielmehr geht es darum ihm unter dem Deckmantel der Sicherheit ein proprietraeres System aufzuzwaengen, indem Provider und Staat Abschnorchelstellen etablieren koennen. Wer wirklich verschluesselte und signierte Mails schicken will -- und das will man --, der nimmt bspw. OpenPGP. DeMail muss sterben.