From: Boris Kraut Organization: Date: Sat, 09 Apr 2011 17:05:35 +0200 Category: Message-ID: <20110409150535.TNZLTW@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Vortraege (Ausblick) und Information Overload (2) Eigentlich wollte ich der VL-freien Zeit so vieles erledigen, das meiste davon Altlasten, die sich seit Anfang des Jahres aufgrund von Pruefungsvorbereitungen aufgestaut haben. Ausserdem war der Plan, dass danach noch genuegend Zeit zum Entspannen bliebe, um einfach mal abzuschalten. Nur sehr wenig davon habe ich erreicht, mein momentaner "modus operandi" ist eine strikte Prioritisierung nach Zeit, nicht nach Inhalt oder persoenlicher Wichtigkeit. Das muss ich aendern. In der Schulzeit und darueber hinaus hatte ich eine besondere Faehigkeit zum Fokusieren -- negativ gesehen das Ausblenden von nicht relevanten Dingen; vegleiche dazu meinen Eintrag zu den Themen "Focus is the builder of reality", "Learning to ignore" und "Wie man sich selbst aus der Grube zieht". Nach und nach habe ich diese Faehigkeit nur sehr abgeschwaecht genutzt, denn die Fuelle an Informationen und das oft geforderte "vernetze Denken" ist eine sehr berauschende Angelegenheit: Das ziehen von Queverweisen, themenfremde Verbindungen denken/sehen/pruefen, all das sind Erfahrungen, Faehigkeiten und Fertigkeiten, die jeder erlebt und geuebt haben sollte. Doch manchmal brauch man dann wieder Abstand, etwas Ruhe, Zeit zum Reflektrieren, Zeit fuer sich. Vielleicht -- und schon wieder ein etwas themenfremden Querverweis zur Paedagogik -- ist es eine Art der doppelnden Distanzierung, Aufnehmen von Welt und Distanzierung vom Ich, dann Rueckbesinnung auf das Ich, um dann den Kreislauf gestaerkt und mit neuem Wissen erneut zu beginnen. Ich habe in der VL-freien Zeit trotz allem viel geschafft bekommen, z.B. den Vortrag in Hamburg, viel Arbeit in ccc.de/schule -- noch ist der neue Text nicht online -- gesteckt, bin umgezogen, habe viel gelesen und und und... Um aber unbeschwert ins neue Semester starten zu koennen, muss ich an diesem Wochenende noch einige Entscheidungen treffen, von denen ich jetzt schon weiss, dass sie hart sein werden, mir selbst weh tun werden und eigentlich mehr Ueberlegungen beduerften: Zeit dafuer habe ich aber nicht, und auch wenn ich es spaeter bereuhen werde, mir die Zeit nicht genommen zu haben, desto drueckender ist die Ungewissheit. Ich schaffe gern Fakten, habe es nicht gern, wenn Unentschiedenes auf mir (und den jeweils beteiligten!) lastet. Ausserdem muss ich neben den Vor- bereitungen des Studiums auch wieder drei Unterrichtseinheiten vorbereiten -- fuer das TMG Stutensee, die Carl-Engler-Berufs- schule und zum zweiten Mal fuer das THG Pforzheim. Ebenso liegt hier noch eine Anfrage von der "Stiftung der Deutschen Wirtschaft", die fuer eine Stipendiantengruppe Referenten sucht. Auch das Studium muss, wie erwaehnt, geplant werden, in der neu- gegeruendeten Fachschaft Informatik werde ich aber versuchen nicht ganz so viel Arbeiten zu uebernehmen, und die, die mir schon zu geschanzt wurde, wieder weiter zu deligieren. Neben dem Kontakt zum Landesbeauftragten fuer Datenschutz will ich mich eigentlich bis auf ein, zwei Inforveranstaltungen zum Thema Medienkompetenz bei Studierenden aus der Fachschaft zurueckziehen; vorerst gibt es wichtigere Dinge. In wie weit diese ganze Rueckbesinning auch Auswirkungen auf meine Erreichbarkeit per Handy und Instant-Messaging nimmt, kann ich momentan nicht abschaetzen, ich versuche jedoch die "Kollateral- schaeden" diesbezueglich so gering wie moeglich zu halten. Was sich aber evtl. aendern wird, ist der Schwenk hin zu einem Road- Warrior-Setup bei der Technik: Den fitPC2 oder einen PlugPC als Basisstation/Server zuhause und ein TabletPC -- momentan denke ich da an ein HTC Flyer, da es auch die Bedienung per Stift erlaubt, was fuer den Einsatz bei Vortraegen sehr reizvolle Perspektiven bietet -- fuer unterwegs. Das ganze ist quasi wieder ein Bestreben, unnoetigen, insbesondere technischen, Balast loszuwerden.