From: Boris Kraut Organization: Date: Wed, 27 Jul 2011 01:44:39 +0200 Category: Message-ID: <20110726234439.n_DCLV@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Ping Jaja, ich lebe noch. Ganz egal, wieviel Pruefungsleistungen man vorher ablegt, gegen Ende des Semesters ist es dann doch immer wieder stressig. Damit ich mich hier mal wieder melde, ein Fazit der letzten Wochen; besser gesagt nur ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind, positiv wie negativ: + Es gibt noch Dozenten, die gerne (meine?) Hausarbeiten lesen, es bedaeuern, wenn man diese in einem anderen Modul schreibt und in Hausarbeiten nicht nur den Korrekturaufwand sehen. + Das Studium als Lebensabschnitt, der auch der Herausarbeitung des eigenen Charakters, der Selbstwerdung, dient, scheint doch noch einigen Dozenten zu gefallen. Das so etwas meist nicht in sechs Semestern zu schaffen ist, sollte klar sein -- zumindest ich brauche da laenger. Ich bin da nicht der schnellste, aber auch ich erreiche mein Etappenziel -- und nicht das, was mir andere vorschreiben wollen, auch wenn es schoen ist, wenn man seine eigenen Ziele mit der Studien- und Pruefungsordnung in Einklang bringen kann. Schritt fuer Schritt. Ueber Umwege. Stetig. - In dieser schnelllebigen Zeit ist es normal, dass fuer die Kommunikation essentielle Informationen, wie z.B. Adressen jeglicher Art, veralten. Meist werden fuer eine Uebergangs- zeit alte und neue parallel genutzt, bis alle Kommunikations- partner auf dem aktuellen Stand sind. Die privilegierten und "wichtigen" Partner, informiert man natuerlich vorab selbst ueber den Wechsel. Es kann sehr enttaeuschend sein, wenn man unerwarteter Weise nicht zu dieser Gruppe gehoert, sondern bspw. die geaenderte Handynummer erst auf Nachfrage erfaehrt. - Auch wenn man eigentlich nicht Leben gegeneinander aufwiegen sollte, also bspw. nicht das Leben mehrer ueber das eines einzigen stellen sollte, passiert das wohl immer und immer wieder. In manchen Situationen kann man es sich schlicht nicht leisten zu warten, man muss eine Entscheidung faellen und dann waehlt man eben das Ueberleben einer nahestehenden Person und schickt eine ganze Gruppe von Menschen dafuer in den Tod, dann entscheidet man sich eben fuer die Rettung der Gruppe und gegen den einzelnen, wenn man keinerlei persoenlichen Bezug hat. Warum ich das schreibe? Ich fand es teilweise geschmacklos, wie Leute den Tod einer Saengerin fuer "interessanter" -- wie pervers! -- halten, wie die Anschlaege und Morde in Norwegen. Aber wer weiss, vielleicht haette Amy Winehouse noch in diesem Jahr die Welt zum guten veraendert.. und nun wird sie weiterhin im Chaos versinken. Ich weiss, ich bin da nicht sehr konsequent. Denn selbst 100 Tote sind im weltweiten Massstab nicht viel, gerade wenn pro Zeit- einheit rechnet -- und auch das ist pervers! Bitte versteht mich nicht falsch: Ich moechte nicht den rationalen, effizienz- hoerigen Umgang mit soetwas foerdern, denn der fuehrt zur Ab- stumpfung. Viel eher sollte man jedem Opfer dieser Welt gedenken, doch wer das tut, verliert die Option des Handelns; ob zum guten oder zum schlechten... ich drehe mich im Kreis :)