From: Boris Kraut Organization: Date: Thu, 11 Aug 2011 03:29:35 +0200 Category: Message-ID: <20110811012935.tz3g4l@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Tablets Ich bin ja schon lange am Ueberlegen, ob ich mir nicht mal ein Tablet zulegen sollte. Auf der Couch sitzen und Surfen mag zwar ganz nett sein, aber wenn ich schon soviel Geld ausgebe, dann wuerde ich auch ganz gern etwas sinnvolles damit tun, d.h. es muss fuer mich als Lehrperson/Vortragender irgendeinen Mehrwert bieten. Viele Optionen wird man wohl erst erkennen, wenn man mit sowas in Echt rumspielt, aber meine grobe Vorstellung sah/sieht so aus... .. Soulpad: Mein bisheriges USB-Soulpad [1] beherbergte anfangs nur mein Home-Verzeichnis, spaeter kam dann ein komplettes bootbares Linux-System dazu. Das Tablet soll hier einen Schritt weiter gehen und auch noch die Hardware in die "Seele" packen. Dazu muss das Tablet sich gut mit anderen Geraeten synchronisieren und Daten austauschen koenenn. Bluetooth und WiFi sind zwar nett, aber falls das Geraet einen USB-Host-Anschluss oder ein Dock mit- bringt, waere das natuerlich von Vorteil. Idealerweise komme ich nach Hause, stecke das Tablet in ein am ErgoTron befestigtes Dock und kann gleich mit der Tastatur und dem zusaetlzichen 24"-Screen loslegen. Die Frage ist natuerlich, in wie fern ich meine "Seele" so einem Device anvertrauen will: Ein Tablet wirkt wohl auf potentuelle Langfinger deutlich interessanter als ein Uralt T23 oder ein ramschiger USB-Stick. Es ist zwar alles verschluesselt, aber mal eben Ersatz besorgen ist halt beim Tablet nicht drin. Ausserdem hege ich ein wenig Misstrauen gegen ein vorinstalliertes Android; hier muesste man pruefen, in wie weit ein eigenes Android oder Linux installierbar ist -- und welche Funktionalitaet man evtl. damit verliert. .. Praesentationen: Seit einiger Zeit moechte ich meien Folien etwas interaktiver gestalten -- nein, keine bunten Aninmationen, sondern eher Annotationen waehrend des Vortrags. Da fuer mich das Zeichnen mit dem Finger noch etwas unkomfortabel ist, waere es schoen, wenn das Tablet auch per Stift bedienbar waere. Das schraenkt die Auswahl schon mal stark ein und die restlichen Tablets, wie z.B. das HTC Flyer, haben mich nicht wirklich ueber- zeugt. Allerdings gibt es auch Stifte, die mit kapazitiven Touch- screens funktionieren, wie z.B. dem PogoPen Sketch [2]. Die sollen zwar nicht so genau sein, aber fuer sollte es reichen. Muesste man eben mal probieren. Ein anderes Problem beim Praesentieren ist das Bild, das muss ja irgendwie auf den Beamer. Ein VGA/DVI/DISPLAYPORT/HDMI-Anschluss sollte eigentlich Pflicht sein, leider gibt es da kaum passende Tablets. So wichtig, wie das anfangs scheint, ist es aber gar nicht. Es moegen zwar dreckiges Hacks sein, aber zumindest in meiner momentanen Umgebungen gibt es genuegend Moeglichkeiten, das Bild vom Geraet an die Wand zu bekommen: - digitale Visualizer - WLAN-Beamer - HTTPd auf dem Tablet Wie gesagt, klingt alles nicht so vertrauenserweckend, aber im Endeffekt muesste man es mal probieren :). .. Mobilitaet: Auch wenn ich UMTS und so ja fuer ziemlich kaputt halte, waere trotzdem schoen die Option auf mobiles Internet zu haben -- leider sind ja die wenigsten WLAN-Betreiber so kulant und haben einen offenen Zugang. Kosten sind bei UMTS-Monats- Flatrates eigentlich schon tragbar und prepaid verfuegbar. Ein anderer Faktor bei der Mobilitaet ist natuerlich das Gewicht und die Groesse. Ersteres ist bei den meisten Tabltes im gruenen Bereich, aber die Groesse scheint mir problematisch zu sein, denn eigentlich halte ich ja 7" Geraete fuer ideal. Leider gibt es dafuer momentan meist nicht die aktuelle Android-Version und auch das Angebot bei solchen Geraeten ist nicht wirklich uebrragend. Steve Jobs meint dazu: "The reason we [won't] make a 7-inch tablet isn't because we don't want to hit that price point, it's because we think the screen is too small to express the software." Schade, ich bin nicht dieser Meinung, aber die meisten Hersteller sind damit beschaeftigt iPad-Klons zu entwickeln. Ich habe hier mehr mals erwaehnt, dass es kaum Geraete gibt, die diese Anforderungen erfuellen. Als naechstes Geraet steht das Thinkpad Tablet (ab 23.08.2011 sollten die ersten Reviews der US- Version eintrudeln) auf meiner Test-Liste. Vom Datenblatt her koennte das ziemlich viele meiner Anforderungen erfuellen, bis auf die Groesse. Die Frage ist also, ist das ein Ausschlusskriterium? Die Frage habe ich mit einem Prototyp aus Pappe und Panzertape geklaert. Leider passt das alles nicht ideal in meine derzeitigen Taschen, aber es ist durchaus machbar. Von daher werde ich es mir das Tablet auf jeden Fall anschauen. Was aber, wenn es nicht geeignet ist? Nun, dann muss es wohl ein 7" ohne Stift werden (ich spekuliere ja auf eine Neuauflage des Galaxy Tab 7"), d.h. ich muss die kapazitiven Digitizer auch mal testen. Gluecklicherweise kosten die nicht viel -- ca. 10-15 EUR -- und man kann sie sogar selbst bauen [3][4][5]! Ich habe das mal eben selbst versucht und das funktioniert wirklich sehr gut: Ein Kugelschreiber mit leitender Oberflaeche oder bspw. eine der grossen Bueroklammern und als Spitze etwas antistatische Wolle (gibt's quasi gratis beim Kauf von irgendwelchen Chips dazu). Ebenfalls gut funktioniert einfach die antistatische Huelle von PC-Hardware um einen normalen Stift gerollt. Getestet habe ich das ganze mit einem USB-Touchpad und den Trackpads einiger Note- books. War sehr angenhem mit so einem Stift in Inkscape rum zu kritzeln. Worauf meien Wahl schlussendlich faellt -- und wann -- steht noch in den Sternen, aber ich wollte einfach mal Berichten, was an der Geek-Front gerade laeuft. [1] http://www.research.ibm.com/WearableComputing/SoulPad/soulpad.html [2] http://tenonedesign.com/sketch.php [3] http://lifehacker.com/5550029/ [4] http://lifehacker.com/5480040/ [5] http://techcrunch.com/2010/05/05/diy-ipad-stylus-actually-extremely-easy-to-make/