From: Boris Kraut Organization: Date: Sun, 11 Mar 2012 20:22:38 +0100 Category: Message-ID: <20120311192238.7AuNHA@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Audio/Video-Konferenzen Ich bin ja ein bekennender Freund der Shell und gebe nicht viel auf grafische Oberflaechen, aber manchmal ist es doch ganz nett so etwas zu haben, bzw. allein die Moeglichkeit zu besitzen. Am vergangenen Wochenende war eine CmS-Tagung, auf der ich leider nicht "real" anwesend sein konnte -- ich wurde aber per Telefon dazu geschaltet, was in Zeiten von Telefonflatrates ja auch kein Problem ist. Trotzdem fande ich es sehr verstoerend, warum wir, die Techniknerds, nicht schnell eine Videokonferenz geschaltet haben, ich meine die "normalen" Web-Nutzer machen das mal eben nebenbei: Skype, MSN oder gar ueber das Web direkt, Google hat es ja vorgemacht. Klar, es gibt Jingle-Video, das inzwischen auch schon ganz gut funktioniert -- und bei dem Google langsam aber sicher auch auf die standardkonforme Library umschwenkt und nicht mehr seine eigene Abart pflegt, aber wo ist denn der Android-Jabber-Client, der keine Messages verschwinden laesst und Jingle-Video kann? Lassen wir Video weg, wo ist DER Audio-Client? Gut, MeeGo hatte imho so etwas, aber ob das brauchbar war, weiss ich nicht. Aber lassen wir die Smartphones und gehen zu den oben erwaehnten Shell-Liebhabern, wie ich selbst einer bin: Wo ist denn ein mcabber-audio o.ae.? Seufz, es ist wie immer: Was die Consumer angeht, setzen wir keine Trends. Die "Killerapp"aus dem OpenSource/FreieSoftware- Lager ist nie in diesem Bereich zu finden. Im Idealfall liefern wir Jahr(zehnt)e spaeter die technisch bessere Version ab und muessen dann muehsam gegen Vormachtstellungen und "Industrie- standards" ankaempfen. Klar, "wir" setzen andere Prioritaeten. "Wir" entwicklen nicht fuer "die", sondern fuer "uns". Das Problem dabei ist, dass wir so immer weiter in eine zwei Klassengesellschaft wandern -- welche davon "oben" oder "besser" ist, die Entscheidung ueber- lasse ich anderen. Aber eins ist klar: So schlecht, boese und bruechig "deren" Technik sein mag, "sie" sind es, die inzwischen deutlich mehr einen "natuerlichen" Umgang mit Technik -- die sie natuerlich nicht verstehen und ihr trotzdem vertrauen -- leben. Ich kann nur eins sagen: Manchmal ist Sprache nicht zu verachten und ich haette gern etwas benutzbares und "gutes", auch wenn ich nie meine Kommunikationsstruktur darauf bauen wuerde, denn noch ist nicht entschieden, wie stabil unsere Infrastruktur fuer Nahe- Echtzeit-Kommunikation ist. Und ja, ich weiss, wenn ich sowas will, dann sollte ich nicht Text schreiben sondern Code...