From: Boris Kraut Organization: Date: Wed, 18 Apr 2012 23:04:07 +0200 Category: Message-ID: <20120418210407.6INK8T@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Extrinsische und intrinsische Motivation Ich glaube was mir das Leben hier u.a. so schwer macht ist gar nicht so sehr der Unterschied zwischen prozess- und ergebnis- ortientierter Bewertung -- hier koennte ich zwar auch viel dazu schreiben, aber lassen wir das Thema der Einfachheit wegen mal weg -- sondern eine fundamental anderes Verstaendnis der Beweg- gruende fuer "Arbeit"/"Leistung": Ganz egal ob in der Schule, der Ausbildung, im Studium oder im Beruf/Job -- meistens geht es um den Lohn, die Bezahlung, die Note, den Schein. Man tut irgendwas, weil es die Anforderungen sind, um im Gegenzug eben auch etwas zu bekommen -- klassische extrinsische Motivation. Ich will das jetzt gar nicht an sich werten, auch wenn meine eigene Preferenz und Art eher eine andere ist und die meisten selbstverstaendlich alles am liebsten intrinsische motiviert haetten. Das Problem ist nur, dass sie nicht mehr wirklich daran glauben und daher Aufgaben, Belohnungen und Bewertungen komplett auf extrinsisch motivierte Leute ausrichten. Sie beklagen sich, dass zu wenig intrinsisch motiviert waeren, und nehmen das als Ausrede, dafuer extrinsische Anreize zu verteilen. Sie denken, dass das keine Auswirkungen auf die wenigen intrinsisch motivierten hat. Das kann stimmen, muss aber nicht. Leider sind inzwischen viel zu viele Regeln in Kraft, die der aus sich/der Sache selbst kommenden Motivation eher entgegen stehen -- ist doch klasse, kann man wieder die Studis anblaffen, weil sie ja alles nur fuer CreditPoints machen... Be the change you want to see in the world!