From: Boris Kraut Organization: Date: Tue, 17 Jul 2012 23:01:48 +0200 Category: Message-ID: <20120717210148.Qoyoj4@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Dtach ersetzt tmux (was: Statusbericht SSD und OS-Wechsel) Auch wenn ich in den letzten Tagen nicht viel Zeit hatte an groesseren Freizeitprojekten zu arbeiten, haben sich doch immer wieder kleinere Zeitfenster ergeben, die ich auch brav genutzt habe: Im Gegenstaz zu vielen Linuxnutzern fuer die es zum guten Ton gehoert, sich negativ ueber GUIs auszulassen, bin ich nicht der Meinung dass man einen Kampf zwischen GUI und TUI fuehren muss. Den Kampf sollte man schlechten UIs im Allgemeinen ansagen. Und so viele Vorteile TUIs haben ( auch GUIs haben Vorteile, manche Sachen gehen eben nur grafisch), sie haben ein Fundamentalproblem: Konsistenz! TUIs unterscheiden sich untereinander aehnlich stark wie die sie sich auch von GUIs abgrenzen. Zwar gibt es immer aehnliche Konzepte, die kopiert werden, aber man kann meist nicht "analog", d.h. ohne Umlernen, verschiedene TUIs nutzen; oft ist sogar nicht mal die Konsistenz der Bedienung innerhalb eines einzigen Programms sicher... Davon abgesehen ist das eigentlich UI doch die Shell und somit sollten Programme dessen UI-Richtlinien folgen, d.h. statt einem TUI eher auf ein reines CLI setzen. Es gibt nur sehr wenig Faelle, wo es wirklich noetig ist, dass ein Programm den gesamten darstellbaren Bereich belegt. Programme sollten die Eingabe verarbeiten, ggf. etwas ausgeben und dann dem Nutzer wieder seine Shell zurueck- geben: "Avoid captive user interfaces." Als Gegenmittel dafuer nutzt man heute meistens das ver- breitete screen bzw. immmer haeufiger tmux -- beides selbst "captive by design" -- um in einem Terminal schnell zwischen verschiedenen TUIs zu wechseln. Auf diese Funktion kann ich gut verzichten, da ich nicht mehr viele TUIs nutze. Allerdings haben diese Terminal- Multiplexer noch eine andere Eigenschaft: Sie koennen ihre Session vom eigentlichen Terminal detachen/loesen. Von einem anderen Terminal kann man dann die Session wieder aufrufen und hat die gleiche Arbeitsumgebung (samt aktuellen Status) wieder parat -- besonders fuer andauernde Kommunikation wie IRC oder Jabber wichtig. Diese Funktionalitaet bietet dtach aehnlich komfortabel, aber ohne den unnoetigen Overhead des "Multiplexen" an; ich nutze es direkt als alias fuer alle kaputten TUI- Progrmame, z.B.: alias mcabber='dtach -A ~/.tmp/mcabber.session mcabber' Auf lange Sicht besteht aber immer noch die Hoffnung, komplett von sowas weg zu kommen und -- im konkreten Fall -- sowas wie ein "jabber-client-daemon' zu nutzen.