From: Boris Kraut Organization: Date: Thu, 30 Aug 2012 21:48:24 +0200 Category: Message-ID: <20120830194824.OMxxrp@silberbruch> Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: Aufraeumen Ich habe ja schon seit einiger Zeit das Beduerfnis, mein Leben zu vereinfachen. Dazu gehoeren natuerlich so Sachen wie "Luegen sind viel zu anstrengend und kompliziert.." wie auch das rein materialistische. Dinge zu besitzen bedeutet mir oft nicht viel, insbesondere wenn sie nur im Schrank stehen. Wichtig ist es, dass man den Zugang dazu hat, dass man -- oder andere, wenn man sie nicht (mehr) braucht -- sie nutzen kann. Folglich habe ich bei mir mal wieder ausgemistet und weitere Ueberbleibsel der analogen Zeit unters Volk gebracht: Die letzten Tage habe ich immer mal wieder Ordner, Klarsicht- huellen, Ringbinder, Stifte usw. mir zur Arbeit genommen und dort einfach auf einen Free4All-Tisch gepackt -- und das meiste war innerhalb von wenigen Stunden weg, obwohl gerade keine Vor- lesungen sind. Freut mich doppelt, weil ich es nicht mehr bei mir rumstehen habe und stattdessen andere es noch gebrauchen konnten. Ausserdem habe ich begonnen meine Regale zu leeren. Von einer kompletten Regalwand voller Ordner mit Studienmitschriften sind nur noch 4 dicke Ordner geblieben (Mathematik), der Rest wurde digitalisiert -- der Duplex-Scanner hat isch wirklich bezahlt gemacht! Und auch die verbleibenden Ordner koennte ich durchaus noch in der naechsten Woche schaffen, wenn ich es zeitlich geregelt bekomme. Meine ueber die Jahre gewachsene Reclam-Bibliothek wurde auf gut ein Viertel eingedampft. Viele Klassiker sind inzwischen gemeinfrei und in digitalisierter Form bei Projekt Gutenberg -- [0] und [2], beide nicht verwandt -- verfuegbar. Schade, dass das deutsche Projekt die Texte nur in zerstueckelter Form und nicht als komplette Downloads anbietet. Naja, wenn ich mal die Musze habe, werde ich die Einzeldateien mal zu- sammenfuehren. Was geblieben ist sind Werke, die nicht ver- fuegbar waren, deren Uebersetzungen (gerade bei lateinischen oder griechischen texten) mich nicht angesprochen haben, und einige aeltere Ausgaben, die teilweise im Gegensatz zur Neu- auflagen noch einige Zeichnungen beinhalteten -- ja, sowas gab es auch bei Reclam! An der Stelle muss ich aber mal Danke an Reclam sagen. Die kleinen gelb bis vergilbten Heftchen habe ich erst nach der Schulzeit zu schaetzen gelernt. Waehrend der Bundeswehrzeit habe ich damit Fahr- und Wartezeiten ueberbrueckt und konnte sie in Seiten- oder Brusttasche auch auf Uebungsplaetze mit- nehmen. Danke! Langfristig habe ich ja das grosse Ziel vor Augen, irgendwann mal meinen ganzen (mobilen) Besitz in zwei grosse Kisten ver- packen zu koennen -- bei Moebeln und Einrichtungsgegenstaenden bin ich zwar auch minimalistisch angehaucht, aber die zaehlen natuerlich in diesem Sinne nicht zu "Besitz". Ich denke ich bin diesem Ziel schon relativ nahe: Meinen sowieso schon recht ueberschaubaren Kleiderschrank optimieren -- d.h. nicht nur weggeben, sondern ggf. auch durch passenderes ersetzen --, zwei, drei Faecher am Schreibtisch leeren und noch ein letzter Komprimierungsgang durch das Regal sollten ausreichen. Was mach ich dann mit der neu gewonnenen Leichtigkeit? Zum einen will ich meine Wohnung neugestalten, zum anderen lang- fristig auch mal etwas mehr reisen. Mal sehen was die Zukunft so bringt. [0] http://gutenberg.spiegel.de/ [1] http://www.gaga.net/pgdp/default.php [2] http://www.gutenberg.org/