From: Boris Kraut Date: Mon, 15 Oct 2012 19:42:55 +0200 Category: Message-ID: <20121015194255.X6VZIa@silberbruch> Organization: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: [.plan] LMZ: Medienkompetenz macht Bildung Heute war ich mal als Zuhoerer auf einem Kongress des LMZ und war etwas enttaeuscht. Irgendwie wars wie immer: Das Ministerium findet, dass man ja schon viel tut und das auch unterstuetzt -- nur kosten soll es bitte nichts. Wie wichtig neue Medien werden (sind!) wurde hinreichend betont (und dazu auch die x. Neudefinition der Medien- kompetenz, die uns auch nicht mehr sagt als Baacke, verwendet) und auch die Sache einer Medienethik wurde angesprochen -- zwar etwas deutlicher, wissenschaftlicher und breiter als mein Vorschlag der Daten(schutz)ethik, aber der tenor ist der selbe: Gesetze werden uns nicht retten, weil sie nur das formalisierte sind. Erst sollte wir an den Menschen und deren Ueberlegungen ansetzen. Der letze Impuls war auch nicht neu, aber imho doch sehr ansprechend und gut mit Daten unterlegt: Ging generell um die Mediatisierung der Gesellschaft und damit auch der Schule. Wo sind wir (man zitierte ein paar Studien), wohin wollen wir, was sollten wir tun. Danach gab es "Foren mit Experten", wobei das Datenschutzpanel mit einem Mitarbeiter beim LfD und einem CCCS-Mitglieder besetzt war. Die Folien waren mir inhaltlich bekannt, es gab ein paar Diskussionen und ich habe auch ein paar Stichworte eingeworfen, aber wirklich toll war das alles nicht... ...man koennte jetzt klar sagen "Hey, du warst nicht die Zielgruppe, du gibst solche Veranstaltungen selbst" und man hat damit wohl recht, insbesondere wenn man mehrere meiner Folien vergleicht, sieht man ja, wie wenig sich aendert. Doch mich macht es trotzdem betroffen, wie wenig sich da Jahr fuer Jahr aendert. Alles was dort an Wissen ver- breitet wurde (ausser ein paar aktuelle Zahlen) ist so seit laengerer zeit bekannt und es hat sich nichts an den grundsaetzlichen Problemen getan. Das frustet. Vielleicht liegt das ganze aber auch an der Struktur solcher Ver- anstaltungen: Begruesseung, Vortraege (Keynote und Impulse) und dann ab in die Gruppen, in der jeder sowieso nur in diejenigen geht, die er interessant findet: Ich war in Datenschutz und viele die Fragen gestellt haben und diskutiert haben, hatten wohl sich selbst schonmal damit beschaeftigt. "Neue", die das inhaltlich noetiger haetten, denken sich "Datenschutz, das interessiert mich nicht, ist mir zu trocken" und gehen in andere Vortaege. Ich werde in Zukunft jedenfalls nicht mehr auf sowas gehen, es sei denn ich selbst bin Referent oder ich weiss schon im Vorraus, dass ein Thema besonders relevant fuer mich ist und auch mir selbst Er- kenntnis verspricht. Wenn ich den Kongress umbauen duerfte, wuerde ich die Begruessung/Lobhudelei kuerzen und nur eine (hochkaraetige) Keynote anbieten, die eine Einordnung ins grosse Thema bietet und gleichzeitig einen speziellen Teil weiter ausfuehrt. Dieser Teil sollte den "Foren" eine gewisse Richtung vorgeben, die zeitlich deutlich laenger gestaltet werden: Hier muss es jeweils einen Im- pulsvortrag geben und dann mehr Platz fuer Diskussion (oder gar Erarbeitung) sein. Das abschliessende "get-together" muss einen inhaltlichen Mehrwert bietetn und nicht nur zusammenfassend klar- stellen,w ie wichtig der Tag doch war: Man hat sich berieseln lassen, Schnittchen gegessen und mit Bekannten getrascht...