From: Boris Kraut Date: Tue, 12 Feb 2013 14:40:38 +0100 Category: Message-ID: <20130212144038.9S4iQx@silberbruch> Organization: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: [.plan] Beschaffung von Tablets fuer Dozierende Kurzfristig und unerwartet hab ich am Wochenende ein Tablet, genauer gesagt ein Samsung Galaxy Tab 2 10.1 mit Tastatur-Coverm in den Fingern gehabt, dass sich eine der Karlsruher Hochschulen als An- schauungsmaterial angeschafft hat, damit Dozierende evaluieren koennen, ob so etwas Sinn macht. Eigentlich wollte ich dazu mal generell was schrieben, aber da ich dafuer gerade keine Zeit habe, hier einfach ein paar Zeilen, die ich beim Rumprobieren mitgetippt habe: == Hardware (Samsung Galaxy Tab 2 10.1) == - vergleichsweise schwache Performance - Vendor-Lock-In: Samsung verbaut einen proprietaeren Dock-Connector, d.h. alle anzuschaffenden Kabel und Erweiterungen sind nur auf Geraeten genau dieses Herstellers (und ggf. auch nur in einer bestimmten Geraete- Generation) nutzbar. Bei einer nachhaltigen Einfuehrung von Tablets ist darauf zu achte, dass auf standardisierte und herstellerueber- greifende Standards bei den Anschluessen zu achten ist, z.B. micro- USB zum Aufladen des Akkus oder einem der standardisierten Video- Ausgaenge... - Video-Ausgabe: Der Nutzen eines Tabelts erhoeht sich dadurch, es auch fuer Praesentationen nutzen zu koennen. Die dafuer noetigen Adapter (unter Beruecksichtigung des Punktes "Vendor-Lock-In" sind anzuschaffen. Problematisch koennte eine vorherrschende analoge VGA-Verkabelung zu den Beamern sein: Adapter von einem meist digitalen Ausgang an Tablets zum analogen VGA sind meist recht teuer; zusaetzlich zum eigentlich Adapter vom Tablet auf einen Standard-HDMI waere bei einem analogen Beamer noch ein HDMI-VGA-Adapter noetig (z.B. HDFury ~80 EUR). - Video-Ausgabe (2): Die drahtlose Ausgabe von Videosignalen ist derzeit stark im Kommen. Viele der Hersteller -- darunter auch Samsung -- setzen aber auf eigene, proprietaere Loesungen. Hier sollte abgewartet werden, ob sich herstelleruebergreifende Techniken wie Miracast etablieren koennen. In beiden Faellen ist aber eine entsprechend ausgestattete Gegenseite (Beamer, Monitor, ...) noetig. - Tastatur: Eine "echte" Tastatur erhoeht die Nutzbarkeit eine produktive Nutzbarkeit des Tablets enorm -- gerade wenn sie einen Tablet- Standfuss mitbringt und beim Transport an das Geraet geklappt werden kann: sie aendert kaum etwas am Gewicht, schuetzt das Display und bietet einen echten Mehrwert. Im konkreten Fall ist das Tippgefuehl aber zu schlecht, um an laengeren Texten zu arbeiten. Selbst das Schreiben von Notizen ist auf Dauer eher unangenehm. - Netzwerk: Der WLAN-Empfang war sehr maessig und von vielen Abbruechen ge- kennzeichnet. Vor Ort sollte noch getestet werden, auf welche Ressourcen an der Hochschule zuruerckgegriffen werden koennen (Zugriff auf Netzlaufwerke per VPN? Funktionierern Apps fuer bspw. Mailzugriff oder ist man an die Weboberfaechen gebunden? uvm.) Je nach Bedarf sollten ggf. einige Geraete auch mit einem UMTS/3G/LTE- Modem ausgestattet sein. == Software == - Vendor-Lock-In: Tablets sind an sich normale Computer die wie bei Windows per Software-Update neue Features und vorlallem Fehlerbereinigungen erhalten koennen, sollen, ja sogar muessen. Leider stellen sich einige Hersteller -- darunter auch Samsung -- nur sehr zoegerlich dieser Herausforderung. Bei der Beschaffung von Tablets sollte darauf geachtet werden, dass diese fuer die geplante Nutzungsdauer zeitnah mit Updates versorgt werden. - Sync-Apps: In wie weit Apps mit der bereits vorhandenen Infrastruktur und dem Hochschulnetz harmonieren ist noch zu testen: Mail (IMAP), Kalender (CalDAV, Exchange,..), Kontakte (CardDAV, Exchange, LDAP,..) usw.. - Office-Anwendungen: Fuer die gaengeigen Office-Formate sollte zumindest ein Viewer vorhanden sein, idealerweise auch die Moeglichkeit zur Bearbeiteung und Erstelleung. Cloud-Loesungen wie GoogleDocs sind zwar praktisch, ohne einen gesicherten Zugang zum Internet etwa wie UMTS nicht empfehlenswert. Zudem ist das nutzen solcher Angebote im Rahmen einer dienstlichen Nutzung an einer staatlichen Hochschule nicht nur aus datenschutzrechtlichen Gruenden fragwuerdig. Die gewaehlte Loesung per PolarisOffice bietet einen adequaten Weg, Dokumente zu betrachten und kleinere Aenderungen einzupflegen. PolarisOffice kann auch nachtraeglich erworben werden, falls Tablets angeschafft werden, die nicht ab Werk damit ausgeruestet sind. Es werden auch Volumen- Lizenzen angeboten. Eine Unterstuetzung fuer die OpenDocumet-Formate waere wuenschenswert. - Drucken: Die vorinstallierte Druck-App erzeugt PDFs in relativ schlechter Qualitaet und unterstuetzt bei physischen Druckern nur solche vom eigenen Hersteller -- Samsung.