From: Boris Kraut Date: Sun, 24 Feb 2013 03:04:39 +0100 Category: Message-ID: <20130224030439.v7yeoc@silberbruch> Organization: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: [.plan] Hashtagdisziplin Ich lass mich gerade nebenher von den Sigint2012-Recordings beblubbern. Hendrik Spree erzaehlt dort ueber das grosse Problem des Information-Overload bzw. wie er es nennt des Innteressanz-Overloads. Seine Loesung: mehr (und gezieltere) Hashtags. Das ist an sich nur nochmal neu formuliert, dass die Loesung zu "zu viele Informationen" paradoxerweise "mehr Informationen" sein koennte.. eben Informationen ueber die Informationen. Das klingt eigentlich gut, funktioniert aber in der Praxis -- zumindest bei mir ?! -- eher nicht. Tags oder Keywords an Texte zu heften ist jetzt nicht neu. Das hatten wir bei Blogs, das hatten wir bei Websites, das hatten wir bei eMail. Und funktioniert hat es nie so wirklich gut. Dass es bei den frueheren Systemen nicht genutzt wurde, war Faulheit, aber das hat man mit automatisierten Tags hin- bekommen, aber wie gut sind so generierte Tags ueberhaupt? Worthaeufigkeiten sind leider nur das, Worthaeufigkeiten. Aber hey, mit Twitter ist es ja so leicht alles zu ver- schlagworten, einfach ein # davor und gut ist. Hm, ja, das wird auch brav genutzt, aber so wie ich oben frage, wie sehr man automatisierten Tags als Grundlage zum eigenen (oder fremdbestimmten) Filtern gebrauchen kann, so muss ich hier auch sagen, dass ich das ich von den wenigsten Leuten brauchbares Tagging gesehen habe. Ein, zwei Tags? Kein Problem, aber wenn die Texte laenger werden (haha, Twitter, haha...) und man umfangreicheres Tagging braucht, sind die meisten Menschen nicht zugebrauchen. Nicht falsch verstehen, sie koennen das schon, sie machen es nur nicht. Oder sie machen es absichtlich schlecht. Das ist genau so ein Fall, wie Heise. Die packen nur die Description in den Feed, nicht Full-Content. Und deren Beschreibungen sind meist so, dass ich gespannt auf den Link klicke, aber in einer Vielzahl der Faelle davon ent- taeuscht bin. Das meiste war die Zeit nicht wert, die ich zum Lesen gebraucht habe. Der Punkt ist also: Automatisierte Tags sind nicht unbe- dingt hilfreich; inhaltlich gutes Tagging kann zwar helfen, aber die meisten Leute wollen Klicks und manipulieren daher aktiv die Tags, Beschreibungen, Ueberschriften usw. Man darf den jeweiligen Autoren da nicht trauen, d.h. man muss selbst taggen. Das hilft uns dann beim WIEDER-Auffinden, aber nicht beim Filtern von neuen Informationen. Und die ist ja genau das Problem. Was bleibt? Filtern nach Autoren, nach Freundes- Empfehlungen? Achja, imho kann Hendrik nicht wirklich gut reden. War nur mit doppelter Geschwindigkeit ertraeglich. Zumindest sagt das einer meiner Tags zu dem Video.. Interessant, (aber schaedlich): http://ifttt.com/wtf