From: Boris Kraut Date: Sun, 31 Mar 2013 03:30:38 +0200 Category: Message-ID: <20130331033038.le2Tww@silberbruch> Organization: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: [.plan] Friendica und BuddyCloud Es gibt und gab viele Ansaetze, Facebook (oder Twitter) vom Thron zu stuerzen. Sowohl proprietaere (Google+), wie auch freie (Status- Net/IdentiCa, Disaspora, usw.) haben es versucht und nicht ge- schafft. Ich weiss nicht ob das auch je passiert, oder ob Face- book sich am Ende am eigenen Erfolg aufhaengt. Was dann kommt? Keine Ahnung, aber ich finde es gut, wenn sich die freien Projekte nicht nur darauf versteifen, Facebook zu kopieren, sondern eigene Akzente zu setzen: Facebook in frei interessiert die Leute nicht, das neue, coole Ding, das interessiert sie. Und wenn es frei wie in Freiheit ist, dann umso besser. Ich habe die letzten Tage Friendica [0] ausprobiert und muss sagen, dass es mehr als auf dem richtigen Weg ist. Feature maessig muss es sich eigentlich nicht hinter Facebook verstecken. Es mag zwar an den ein oder anderen Sellen noch nicht so polliert sein, da- fuer kann es aber an anderer Stelle punkten. Was besonders cool ist, dass man sich nicht nur mit anderen Friendica-Nutzern aus- tauschen kann, sondern sich Kontakte aus anderen Diensten rein- ziehen kann -- mit einem entsprechenden Account sogar mit der Moeglichkeit automatisiert Postings zu synchronisieren. Nicht nur, aber sicherlich auch wegen diesen Fremdkontakten, hat es das, was vielen Projekten fehlt: Eine relativ angenehme Userbasis, d.h. man kann aktiv "social" werden und betrachtet nicht nur eine nette Techdemo. Waehrend Friendica prinzipiell aber als Facebook-Konkurrent ent- wickelt wird/wurde, hat man vor einiger Zeit den Schritt gewagt, Friendica Red abzuspalten. Dessen Ziel ist es explizit nicht mehr "Aufzuholen" sondern mit neuen Konzepten und Ideen selbst zum "next big thing" zu werden -- oder zumindest eine echte Alter- native dazu zu haben. Buddycloud [1] dagegen ist von Anfang nicht in den Wettstreit mit Facebook getreten, sondern hat sich selbst klare (und deutlich kleinere) Ziele gesetzt. Am ehesten wuerde ich es als IRC fuer Jabber- und Web-Nutzer beschreiben, dass jedem Nutzer natuerlich auch einen eigenen Kanal gibt und auch nicht dessen hierarchische und untereinander nicht verbundenen Architektur uebernimmt. Die juengeren Leser duerfen sich ein Twitter ohne Zeichenlimit mit Kanaelen statt Hashtags vorstellen... fuer mich sind Hashtags eigentlich genau das: Channel-Markierungen. Wie dem auch sei. Es ist inhaltlich kleiner, technisch wohl schoener und deutlich pollierter als Friendica, hat aber einen Nachteil: Nutzer. Im Vergleich herrscht dort gaehnende Leere. Hat jemand von euch mit den beiden (oder anderen) Diensten rum- gespielt oder ist da sogar aktiv? [0] http://friendica.com/ [1] http://buddycloud.com/