From: Boris Kraut Date: Sun, 14 Apr 2013 23:56:27 +0200 Category: Message-ID: <20130414235627.dbiVwC@silberbruch> Organization: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: [.plan] Mathematik vs. Rechnen Ich moechte gerade gar nicht so sehr auf den Unterschied ein- gehen, nur so viel: Rechnen dominiert in der Schule oftmals, Mathematik bzw. mathematisches Verstaendnis wird straeflich vernachlaessigt. Dabei ist Rechnen nicht unwichtig, ganz im Gegenteil: Rechnen ist Kulturtechnik, sie muss fruehzeitig und tiefgreifend vermittelt und gelernt werden. Sind hier jedoch die Basisfaehigkeiten vorhanden, wird Mathematik immer wichtiger, das Rechnen sollte in den Hintergrund ruecken. Warum? Zum einen ermoeglicht das reine Rechnen das Loesen von Aufgaben, aber im Alltag muss man sich viele dieser Rechen- aufgaben erst selbst stellen, zum anderen koennen Maschinen deutlich besser rechnen. Fuer letztere wurde ich letztens scharf angegriffen. Das sei falsch, Computer -- was so viel heisst wie "Rechner" -- koennten nicht rechnen. Ich wage das zu bezweifeln. Es stimmt, dass Computer nicht alle Aufgaben loesen koennen, dass auch sie fehlermachen, aber wo unterscheidet sie das vom Menschen? Meiner Meinung sind die Fehler bei Rechnern im Alltag haeufig vernachlaessigbar, weil vorhersehbar: Ihr Rechenwerk ist nunmal binaer, das bringt unloesbare "Probleme" mit. Ihr Speicher ist nun mal begrenzt -- aber ob ich jetzt den Speicher erweitere oder "Rechenpapier" bereithalten und "Gehirnspeicher" nutzen muss, das sind relativ gleiche Einschraenkungen. [...] Wie dem auch sei, es ist 2013. Fundamental-Argumente und Verbote bringen uns nicht weiter, bremsen uns sogar noch aus, waehrend die reale Lebenswelt der Schueler an uns vorbeizieht. Danke fuer das Gespraech, Herr Kollege...