From: Boris Kraut Date: Fri, 27 Dec 2013 13:39:12 +0100 Category: Message-ID: <20131227133912.Vxud6w@trauerweide> Organization: Keywords: Comments: To: undisclosed-recipients: ; Subject: [.plan] Gutscheine Reply-To: Boris Kraut Wir alle haben es schon getan, doch es ist eine Unsitte: Gutscheine verschenken. Sie scheinen der beste Ausweg zu sein, wenn man nicht weiss, was man dem anderen schenken sollte. Doch was sagt man damit wirklich aus? Nicht nur erklaert man damit, man habe mit dem Be- schenkten so wenig zu tun, dass man dessen Wuensche nicht kenne, und/oder generell nur aus sozialer Konvention heraus etwas ver- schenke -- uebrigens gibt es in einer Wohlstandsgesellschaft immer haeufiger wirklich den Punkt, wo der Zubeschenkenden schon ueber alles verfuegt, was man selbst beeinflussen koennte) --, nein, man gibt sich auch noch ueberheblich: Ich weiss nicht was du willst, aber ich schreibe dir das Unternehmen vor, dass deine Wuensche befriedigen soll. Wie pervers ist das eigentlich? Wir kaufen mit -- zumindest relativ -- universellem Geld den selben Geldbetrag in minderwertiger Qualitaet, sprich an eine Einloesestelle (und ggf. einem dort zu erstellenden Account) gebunden. Pfui. Ich glaube wir sollten uns alle mal Gedanken darueber machen, wann wir schenken, warum wir schenken und was wir schenken. Handle ich aus sozialer Konvention oder weil ich einfach mal dem anderen etwas Nettes und Gutes tun will, sind kleinere, persoenliche Geschenke meist die bessere Wahl. Weiss ich, dass der andere auf etwas spart, das mir selbst zu teuer ist oder von dem ich keien Ahnung habe, dann nutze ich doch Geld, auch wenn es verpoehnt ist. Und mal ganz nebenbei: Vielleicht ist es was Geld angeht sowieso eine interessante Sache, sich nicht an Daten, sondern an Bedarf zu orientieren, d.h. an fixen Terminen eher kleinere Dinge als Anerkennung und Wuerdigung zu schenken und dafuer dem anderen das Gefuehl zu geben, dass man im Bedarfsfall JEDERZEIT bereit ist zu helfen... auch finanziell.