From: Boris Kraut To: undisclosed-recipients: ; Date: Fri, 27 Feb 2015 20:18:45 +0100 Message-ID: <20150227201845.ozvnKs@edupad.local> Reply-To: Boris Kraut Subject: [.plan] Impfgegner und Demokratie Nein, das wird hier keine Debatte, ob man Impfgegner in einer Demokratie zum Impfen zwingen sollte und eigentlich geht es auch nicht um das Impfen an sich. Doch Fefe [1] meint an den Impfgegnern eine allgemeine Misstrauenshaltung der Bevoelkerung festmachen zu koennen: > Ich bin daher der Meinung, dass die Impfgegner im Wesentlichen eine > Manifestation dessen sind, dass die Menschen der Obrigkeit schlicht > nicht mehr glauben. Ich bin mir da nicht so sicher. Die Leute schimpfen zwar viel und zeigen in solchen Reaktionen ihren Missmut, doch interessant wuerde es erst dann werden, wenn das Nichtimpfen einer konkreten Gefahr entgegenstehen wuerde. Ja, wir haben jetzt einen Todesfall, ja, der Impfschutz der "Population" ist aus- geduennt, aber alles in allem sorgen "Geimpfte" dafuer, dass es allen noch recht gut geht. Die Frage ist also, wem wuerde die Bevoelkerung vertrauen bzw. glauben, wenn jeder sofort und persoenlich die Konsequenzen tragen muesste -- anstatt einer abstrakten Gefahr, die dann auch noch eher die Allgemeinheit, als den einzelnen trifft? Erst da wuerde sich zeigen, auf was man sich "im Ernstfall" verlaesst. Und was hat das jetzt alles mit Demokratie zu tun? Nun, ich denke unsere Demokratie befindet sich in einem aehnlichen Zustand. Uns geht es noch "zu gut", um zu ahnen, wohin die Gesellschaft kippt, ob man sich im Ernstfall fuer Glaube/Heilsversprechen, Wissenschaft, Bewaehrtes/Konservatives oder Progessives entscheidet. Natuerlich gibt es da noch mehr Richtungen und auch viele Kombinationen sind denkbar. Mein Tipp waeren ja die "konservativen Heilsversprechen"... und das bereitet mir Sorgen. [1] http://blog.fefe.de/?ts=aa1173c1