From: Boris Kraut To: undisclosed-recipients: ; Date: Thu, 10 Sep 2015 01:05:17 +0200 Message-ID: <20150910010517.vCqlMp@edupad.local> Reply-To: Boris Kraut Subject: [.plan] Eigensicherung Nach einem langen, teils sehr intensiven Gespraech ist mir mal wieder klar geworden, dass "wir" unsere Programme nicht benutzerfreundlicher machen muessen, zumindest nicht um "deren" Willen. Jegliches Bestreben, andere von der Nutzung freier oder sicherer Software zu ueberzeugen wird scheitern, ganz egal wie "anwenderfreundlicher" wir werden. Denn all ihre Argumente sind vorgeschoben, ihnen geht es alleinig um die Masse: Sie nutzen Software, die eben die meisten verwenden. Sie trainieren sich krude Verhaltensweisen an, um mit kaputter Software zu interagieren und beklagen sich nicht, wenn diese Software von der Masse genutzt wird -- bei "unpopulaerer" freier Software ist Bedienbarkeit nur einer der Vorwaende, mit der sie sich eine rationale Entscheidung vorluegen. Diese Leute sind nicht unser Ziel, ganz im Gegenteil, je nach verwendeter Software sind sie ganz klar unser Feind. Wir muessen uns von der "no man left behind"-Strategie verabschieden, uns erstmal um uns kuemmern. Sorgen wir also erstmal fuer unsere eigene Sicherheit und Freiheit. Prinzipiell ist der Gedanke kein neuer fuer mich, doch bisher war ich der Meinung, dass andere durch ihre Softwarewahl, meine Freiheit und Sicherheit verletzten. Das ist weiterhin war, nur die Konsequenz kann nicht sein, dass dann alle anderen "bekehrt" werden muessen, denn das ist nicht moeglich -- zumindest nicht dadruch, dass wir immer weiter versuchen uns der Masse anzubiedern. Ich weiss zudem keinen verlaesslichen Weg, wie wir unsere Software "hipp" machen koennten, bleibt also nur eins: Abhaengigkeit auf solche Leute reduzieren (und ggf. feindliche Software aktive bekaempfen). Diese Einsicht schmerzt mich, denn zu sehr habe ich bereits unter meiner "selbstauferlegten" Isolation gelitten. Doch ich weiss, dass mein Ziel das richtige ist, jeder ist gerne ein- geladen mitzukommen, aber warten kann ich nicht mehr. Zu sehr habe ich schon auf andere in der Hoffnung Ruecksicht genommen, dass man ihnen nur Zeit geben muss, sie unterstuetzen muss, dass wir unsere Sofware aendern muessen -- es ist einfach offensichtlich, dass es fuer sie bequem ist, in ihrer Welt zu verharren und den lusitigen Nerd von seiner Traumwelt erzaehlen zu lassen... sie werden sich nicht aendern. Wir koennen sie nicht mit rationalen Argumenten schlagen, nicht mit besserer Technik und leider auch nicht mit "Aufklaerung". Sie muessen den Sinn selbst verstehen und bereit sein ihr behaliges, fremd- gesteuertes Leben aufzugeben, Entbehrungen auf sich zu nehmen. Das wird ein langer Weg und niemand sagte, dass er leicht wird. Aber er lohnt sich. Und ich geh ihn... JETZT. Anmerkungen: Natuerlich ist leicht verstaendliche, intuitive benutzbare Software schoen. Wenn ihr das fixen koennt und wollt, dann macht das natuerlich. Nur macht es nicht in der Hoffnung, dass man damit "die Leute" gewinnen kann.