From: Boris Kraut To: undisclosed-recipients: ; Date: Sat, 30 Apr 2016 16:31:56 +0200 Message-ID: <20160430163156.72LIRx@ubuntu.local> Reply-To: Boris Kraut Subject: [.plan] Freifunk 2016 Als damals mit dem Linkysy WRT54G ein WiFi-Router auf den Markt kam, der freie Software verwendete und diese Dank Copyleft veroeffentlicht werden musste, begannen unzaehlige alternative Firmwares fuer das Geraet und seine Nachfolger aus dem Boden zu spriessen. Das war -- ueber OpenWRT und DD-WRT -- mein Anfang im Embedded-Bereich. Wenig spaeter bin ich dann ueber das Freifunk-Projekt ge- stolpert und war begeistert: Infrastruktur in Nutzerhand! Genau mein Ding. Mit etwas Hickhack war damals ein weiterer WRT damit bespielt und die ersten un- beholfenen Schritte mit Meshnetworks waren gemacht. Leider war die sog. User- Experience eher schlecht und sein WLAN zu oeffnen war eine rechtliche Grauzone. Fast-forward ins Jahr 2016: Die rechtliche Grauzone ist geblieben, mal gibt es Tendenzen, die in die eine Richtung zeigen, mal werden Gesetze "auf den Weg gebracht", die ein zentralisiertes Kommunikationswesen zu zementieren scheinen -- wie rueckstaendig! Koennen wir uns bitte darauf einigen, dass wir ueberall freies WLAN haben wollen? Ohne Registrierung, ohne Captive-Portals, ohne Be- schraenkung auf 30min Web-Only-Internet? Und die eigentliche HW-Infrastuktur ist doch schon da: Wenn ich bei mir durch die Stasse gehe, sieht mein Smart- device mehr als genug WLANs. Warum nicht nutzen? Weil man dann Kontrolle ver- liert? Weil man dann nicht mehr Anschlussinhaber verklagen kann? Nochmals: Wie ruecktaendig! Koennte die Politik aufhoeren uns Knueppel in den Weg zu legen? Aber was der Buerger will, interessiert ja nicht. Unternehmen wollen sich das Ueberall-Internet, die Hardware, das Aufstellen, das Betreiben, das (idealerweise noch zeitgebundene) Nutzen und was sonst noch so lukrativ er- scheint bezahlen lassen... und man moechte die Kontrolle behalten. Seufz. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels: Die technische Seite hat erstaunlich grosse Fortschritte gemacht. Einen Freifunk-Knoten ist innerhalb weniger Stunden erledigt: Getestete Hardware auswaehlen, im Elektronik-Markt kaufen, Firmware per Webinterface einspielen und 3-4 Fragen beantworten (ebenfalls per Webinterface). Fertig. Das wars. Und zumindest hier in Karlsruhe wurde das rechtliche Problem vorerst umgangen: Die Knoten werden per VPN an den Freifunk-Verbund angeschlossen, alle rechtlichen Anfragen landen erstmal bei denen (und idR nie beim Node-Owner). Von daher habe ich mir das ganze mal selbst angetan und einen (geschwindigkeitsbegrenzten) Knoten aufgestellt: 01:35 ffka-wolfartsweier-04 ist online (1 Clients) 01:35 Hardware: TP-Link TL-WR941N/ND v6 01:35 Firmware: gluon-v2016.1.1/0.2.70~stable20160302 01:35 Autoupdater: on (stable) 01:35 Contact: https://gitlab.com/krt 01:35 Lastseen: 30.04.16 01:34 01:35 Map: http://s.ffka.net/m/a42bb0b13808 01:35 Graphana: http://s.ffka.net/g/a42bb0b13808 Wie man auf der verlinkten Karte sieht, bin ich sogar nicht der einzige in meinem Ort der das tut -- was ein Unterschied zu meinen ersten Gehversuchen. Damals war in den "Bergdoerfern" nur ein weiterer Freifunker angemeldet.. .. und nicht mehr aktiv. Jetzt seh ich nicht nur in Karlsruhe-Stadt, sondern auch in den Vorstaedtchen und Doerfen im Umfeld immer wieder Freifunk-Nodes -- leider nicht so dicht gesaet, dass es viele Meshes geben wuerde, aber das kann sich ja noch aendern!