From: Boris Kraut Date: Sun, 9 Oct 2016 19:46:50 +0000 (+0200) Subject: Umgehen der WhatsApp-AGB X-Git-Url: http://git.marmaro.de/?p=krt-msg;a=commitdiff_plain;h=6511cd83b71bbc508f649c6e2a2b16d277da9abd Umgehen der WhatsApp-AGB --- diff --git a/2016-10-09T19:46:43Z.msg b/2016-10-09T19:46:43Z.msg new file mode 100644 index 0000000..85235da --- /dev/null +++ b/2016-10-09T19:46:43Z.msg @@ -0,0 +1,69 @@ +From: Boris Kraut +To: undisclosed-recipients: ; +Date: Sun, 09 Oct 2016 21:46:43 +0200 +Message-ID: <20161009214643.988Qip@ubuntu.local> +Reply-To: Boris Kraut +Subject: [.plan] Umgehen der WhatsApp-AGB + +Es mag etwas zu spaet kommen, denn inzwischen duerfte so ziemlich +jeder die neuen AGB, die den Datenabgleich mit Facebook erlauben +-- das Haekchen besagte nur, dass _eure_ Facebook-Erfahrung nicht +"verbessert" werden wird --, akzeptiert haben. Und daher bringt der +Artikel hier eigentlich relativ wenig, genau so wie der Rat des +Hamburger Datenschutzbeuaftragten Caspar, Alternativen zu pruefen: + +> Alle Nutzer von WhatsApp sollten ernsthaft pruefen, kuenftig +> eher eine der vielen alternativen Messenger-Dienste von Anbietern +> zu nutzen, die einen datenschutzfreundlicheren Umgang mit +> Informationen ihrer Kunden praktizieren. + +Genau so eine Luftnummer wie seine Anordnung, dass WA keine Daten +Deutscher Nutzer erheben darf [1][2]. Wie ich bereits schon einige +Mal -- u.a. [3] -- gesagt habe: Gesetze werden uns nicht retten. +Die Konzernze machen was sie wollen, was geht. Und wenn sie dabei +gegen Gesetzte verstossen, so what? Sie haben genuegend Geld um +sich auf gerichtliche Auseinandersetzungen einzulassen oder im +schlimmsten Fall sogar die Strafen zu zahlen -- bis es so weit +kommt, hat man ja genugend Zeit um eine lukrative Marktstellung +zu etablieren. Aber in der Regel wird nichts davon passieren, denn +die meisten Gesetze sind ja nur zu von Lobby-Einfluss durchseucht +-- z.B. die Neufassung des Datenschtuzgesetztes [4]. Und wenn alle +Stricke reissen, kann sich das Unternehmen darauf zurueckziehen, +dass alle Benutzer ja -- sie hatten ja keine "Wahl" -- die AGB +akzeptiert haben. Dass diese Nutzer auch die Daten "fremder" Nicht- +Nutzer dem Unternehmen bereitstellen, das kann man ja leicht abtun, +man handelt "im guten Glauben". + +Wacht auf, genug mit haette/wollte/koennte, da draussen ist Krieg, +der Wilde Westen. Wenn wir unsere Freiheit wollen, dann muessen wir +sie nicht nur verteidigen, wir muessen sie erst wieder erkaempfen. + +Bei meinem stillen Protest gegen die neuen AGB von WA sind mir dabei +zwei Dinge aufgefallen: + +1) Drueckt man auf weitere Details waehrend man im Offline-Modus ist, + kann man Zustimmen, ohne dass die AGB angezeigt werden. D.h. + faktisch akzeptiert man wieder leere AGB. + +2) Selbst wenn man nicht zugestimmt hat, ist man weiter im WhatsApp- + Netzwerk angemeldet. Man bekommt Notices ueber neue Nachrichten + und ueber das Widget kann man diese sogar alle lesen. Was nicht + geht, ist auf diese Nachrichten zu antworten. Bilder oder andere + Attachments werden ebenfalls nicht in den Notices angezeigt -- + fuer den minimalen Informationsfluss, reicht es aber. Mich wuerde + es allerdings schon interessieren, ob WA das rechtlich als "Zu- + stimmung" werten darf. + +Fuer mich kommen die neuen AGB zu einem aeusserst schlechten Zeitpunkt, +ein Jahr spaeter haette mir die Moeglichkeit gegeben zu radikaleren +Mitteln greifen zu koennen. Jetzt habe ich hier noch ~15 Kontakte, die +ich nicht in kurzer Zeit wegmigriert bekomme. Als einzige gangbare +Loesung scheint mir WA in einem abgeschotteten Container zu betreiben: +Entweder im Emulator oder auf einem gesonderten Handy -- beides mit +gefakten Geo- und temporalen Daten... und nicht mehr "am Mann". + + +[1] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hamburgs-Datenschutzbeauftragter-raet-zu-Verzicht-auf-WhatsApp-3343366.html +[2] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenschutzbeauftragter-verbietet-Facebook-WhatsApp-Datenabgleich-3332833.html +[3] https://cspannagel.wordpress.com/2011/05/18/datenschutzethik-eine-padagogische-aufgabe/ +[4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Terror-Score-Ex-Bundesdatenschuetzer-greift-Innenminister-an-3343177.html