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+From: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
+To: undisclosed-recipients: ;
+Date: Thu, 20 Nov 2014 00:18:29 +0100
+Message-ID: <20141120001829.yIuSKX@edupad.local>
+Reply-To: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
+Subject: [.plan] Podiumsdiskussion "Schoene neue Datenwelt -- Zwischen Kundennutzen und -risiko"
+
+Ich komme gerade von der Podiumsdiskussion "Schoener neue Datenwelt -- Zwischen
+Kundennutzen und -risiko", die im Rahmen des Colloquium Fundamentale am KIT
+stattfand. Neben den durchaus geuebten Rednern wie Thomas Herrmann (Leitung des
+Lehrstuhls für Informations- und Technikmanagement, Ruhr-Universitaet Bochum),
+Ulrich Kelber (MdB, Parlamentarischer Staatssekretaer beim Bundesminister der
+Justiz und für Verbraucherschutz, Arbeitsschwerpunkt Verbraucherschutz) und Lenz
+Queckenstedt (Leiter des Teams Digitales und Medien, Verbraucherzentrale Bundes-
+verband e.V.) hab ich wohl etwas verloren gewirkt. Podiumsdiskussionen sind
+definitiv nicht mein Ding, denn hier wechseln Themen viel zu schnell, um sie
+auch nur annaehrend zu beantworten. Zumindest fehlt mir die Gabe eine Frage
+schnell aufzudroeseln und passende Stichworte in eine gutklingende Antwort
+zu giessen. Respekt an die anderen Herrn, insbesondere an den Mensch von der
+SPD. Fuer mich bleibt weiterhin: Texte schreiben, Vortraege, Diskussionen (in
+denen man die Zeit hat ein Thema gruendlich zu beantworten und auch Dinge
+richtig zu stellen) oder Workshops. Nun gut, wieder was gelernt. Inhaltlich
+hat mir jemand von der Industrie als Gegenpol gefehlt. Hier mal ein paar
+Punkte die ich mir im Vorab ueberlegt hatte -- wie wenig davon wirklich
+von mir genannt wurden duerftet ihr wohl bald selbst ueberpruefen koennen,
+denn es gibt wohl einen Videomitschnitt.. wenn er denn freigegeben wird:
+
+- (Datenschutz-) Gesetze werden uns nicht retten
+- Sie sind wichtig und geben einen strukturellen Rahmen, setzen Defaults
+- Diese Defaults sollten trotz Forderungen von Unternehmen und geaenderten
+ sozialen Normen (ggf. durch AGB geaenderte soz. Normen) nicht abgeschwaecht,
+ sondern eher restriktiver werden: Datenschutz darf nicht zum opt-in werden!
+- Internationeles vs. deutsches Recht
+- Durchsetzbarkeit?
+- User geben momentan sowieso weitreichende Einwilligungen ab, ganz frei-
+ willig
+- Bewusstsein, Verstaendnis, Aufklaerung: muendige Entscheidungen!
+- Chaos macht Schule
+- Vertrauen: Technik, (Mit-) nutzer, Anbieter, Staat?
+- Bequemlichkeitsfaktor -> Eine muendige Nutzung ist unbequemer. Wir haben in
+ Sachen Bequemlichkeit ueber unsere Verhaeltnisse gelebt. Nachhaltige, daten-
+ sparsame und freie Dienste sind nicht so bequem..
+- Problemfelder: Datenerhebung (Willigen die Nutzer ein, wissen sie ob/welche
+ Daten erhoben und (fuer was) genutzt werden?) und Schlussfolgerung aus den
+ Daten (Korrelation und Kausalitaet? Werde ich ueber die Daten und das Er-
+ gebnis informiert? Wirkung laeuft der Ursache evtl. jahre hinterher/zeitliche
+ Distanz. Kann ich fehlerhafte Entscheidungen korrigieren?)
+- Dystopie: Wissen ist Macht. Vorherbestimmbarkeit des Handelns. Gezielte
+ Manipulation. Presonalisierte Preise (das, was ich evtl. nicht brauche, aber
+ gewillt bin zu kaufen, zum aeussersten Preis, den ich mir gerade noch leisten
+ (Kredite) kann/bereit bin zu zahlen.
+- BEQUEME ENTMUENDIGUNG
+
+Im Anschluss an die Diskussion hat mich das Campus-Radio des KIT interviewt,
+was aber nach technischen, raumplanerischen und redaktionellen Pannen -- wir
+wurden u.a. aus dem Aufnahme- und dem Ausweichraum vertrieben, Fragen waren
+zu unspezifisch/breit etc. -- in einer 30 Minuten dauernden Diskussion endete.
+Ich bin gespannt, was es von dem Gespraech schlussendlich in die Sendung
+schafft. Auch hier versuche ich mich an einer kurzen Zusammenfassung:
+
+- BigData als Buzzword; "grosse Datenmengen"; meist Daten die ungezielt erhoben
+ wurden ("Vorratsdaten"), aus denen man danach versucht Schluesse zu ziehen
+- Facebook-Nutzung? Nein, nur fuer Demo-Zwecke: Man muss wissen, worueber man
+ redet [Anmerkung: Ich hoffe da macht der Cutter kein "Ja" draus und laesst
+ das Aber weg]
+- Google-Freies Android: Z.B. F-Droid, als freier App-Store
+- Kostenlose Apps => Man zahlt mit Daten, einfach mal die jeweiligen Berechtigungen
+ pruefen.
+- Evtl. sind Bezahlapps besser.. aber nicht zwangslaeufig. Auch gibt es freie Apps,
+ die trotzdem tracken.. aber man weiss es und kann es ggf. patchen.
+- Unkosten/Freiheit/Tracking haben nur indirekt miteinander zu tun.
+- Netzneutralitaet: Ist das Internet Infrastruktur? "Wer zahlt" ist eine valide
+ Frage. Gleichberechtigte Teilhabe.
+- Ich fand den SPD-Politiker erstaunlich gut informiert, hat aber auch Informatik
+ mal studiert. Hat man nicht immer in der Politik.
+
+
+[0] http://www.zak.kit.edu/neue_datenwelt.php
+[1] http://www.radio.kit.edu/
+[2] TODO:Mitschnitt
+[3] TODO:Interview