Eigensicherung
authorBoris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
Wed, 9 Sep 2015 23:05:19 +0000 (01:05 +0200)
committerBoris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
Wed, 9 Sep 2015 23:05:19 +0000 (01:05 +0200)
2015-09-09T23:05:17Z.msg [new file with mode: 0644]

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index 0000000..e55180a
--- /dev/null
@@ -0,0 +1,52 @@
+From: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
+To: undisclosed-recipients: ;
+Date: Thu, 10 Sep 2015 01:05:17 +0200
+Message-ID: <20150910010517.vCqlMp@edupad.local>
+Reply-To: Boris Kraut <krt@nurfuerspam.de>
+Subject: [.plan] Eigensicherung
+
+Nach einem langen, teils sehr intensiven Gespraech ist mir mal wieder
+klar geworden, dass "wir" unsere Programme nicht benutzerfreundlicher
+machen muessen, zumindest nicht um "deren" Willen. Jegliches Bestreben,
+andere von der Nutzung freier oder sicherer Software zu ueberzeugen wird
+scheitern, ganz egal wie "anwenderfreundlicher" wir werden. Denn all
+ihre Argumente sind vorgeschoben, ihnen geht es alleinig um die Masse:
+Sie nutzen Software, die eben die meisten verwenden. Sie trainieren sich
+krude Verhaltensweisen an, um mit kaputter Software zu interagieren und
+beklagen sich nicht, wenn diese Software von der Masse genutzt wird --
+bei "unpopulaerer" freier Software ist Bedienbarkeit nur einer der
+Vorwaende, mit der sie sich eine rationale Entscheidung vorluegen. Diese
+Leute sind nicht unser Ziel, ganz im Gegenteil, je nach verwendeter
+Software sind sie ganz klar unser Feind. Wir muessen uns von der
+"no man left behind"-Strategie verabschieden, uns erstmal um uns
+kuemmern. Sorgen wir also erstmal fuer unsere eigene Sicherheit und
+Freiheit.
+
+Prinzipiell ist der Gedanke kein neuer fuer mich, doch bisher war ich
+der Meinung, dass andere durch ihre Softwarewahl, meine Freiheit und
+Sicherheit verletzten. Das ist weiterhin war, nur die Konsequenz kann
+nicht sein, dass dann alle anderen "bekehrt" werden muessen, denn das
+ist nicht moeglich -- zumindest nicht dadruch, dass wir immer weiter
+versuchen uns der Masse anzubiedern. Ich weiss zudem keinen verlaesslichen
+Weg, wie wir unsere Software "hipp" machen koennten, bleibt also nur
+eins: Abhaengigkeit auf solche Leute reduzieren (und ggf. feindliche
+Software aktive bekaempfen). Diese Einsicht schmerzt mich, denn zu sehr
+habe ich bereits unter meiner "selbstauferlegten" Isolation gelitten.
+Doch ich weiss, dass mein Ziel das richtige ist, jeder ist gerne ein-
+geladen mitzukommen, aber warten kann ich nicht mehr. Zu sehr habe ich
+schon auf andere in der Hoffnung Ruecksicht genommen, dass man ihnen
+nur Zeit geben muss, sie unterstuetzen muss, dass wir unsere Sofware
+aendern muessen -- es ist einfach offensichtlich, dass es fuer sie
+bequem ist, in ihrer Welt zu verharren und den lusitigen Nerd von
+seiner Traumwelt erzaehlen zu lassen... sie werden sich nicht aendern.
+Wir koennen sie nicht mit rationalen Argumenten schlagen, nicht mit
+besserer Technik und leider auch nicht mit "Aufklaerung". Sie muessen
+den Sinn selbst verstehen und bereit sein ihr behaliges, fremd-
+gesteuertes Leben aufzugeben, Entbehrungen auf sich zu nehmen. Das
+wird ein langer Weg und niemand sagte, dass er leicht wird. Aber
+er lohnt sich. Und ich geh ihn... JETZT.
+
+Anmerkungen: Natuerlich ist leicht verstaendliche, intuitive benutzbare
+             Software schoen. Wenn ihr das fixen koennt und wollt, dann
+             macht das natuerlich. Nur macht es nicht in der Hoffnung,
+             dass man damit "die Leute" gewinnen kann.